Auflösung
Die Weiten des Weltalls? Unbekannte Galaxien? Nein, ein Mikrokosmos im Wasserglas. Zur Zeit ein Trend im Internet: verblüffende Bilder von zerlaufenden Schokolinsen. Maximilian Weinzierl hat diese Fotoidee aufgegriffen und ausgebaut. Eine fotografische Be
Wer kommt nur auf sowas: m&m Schokolinsen ins Wasser zu legen und ihnen zuzusehen, wie sie sich auflösen? Eine fotogene Idee ist´s auf jeden Fall. Der Überzug der Schokolinsen beginnt nach dem Wasserkontakt innerhalb etwa einer Minute, weiße Fäden zu entwickeln, die sich strahlenförmig oder federartig in die Umgebung ausbreiten. Die Gelben reagieren am schnellsten, die Blauen brauchen am längsten Gleichzeitig löst sich die Farbe auf und verteilt sich als Wolke oder Ring in der Umgebung. Die meisten Schokolinsen-Fotografen legen ihre Objekte auf eine glatte, gerade Unterlage, dann wird der sich ausbreitende Strahlenkranz schön rund. Ich habe hier zusätzlich mit verformten Untergründen experimentiert und die Schwerkraft miteinbezogen. Mit einem eingedellten Marmeladenglasboden ergibt sich das blaue Bild. Wird die Schokolinse mit etwas Knetgummi an den Rand eines bauchigen Sektschwenkers geheftet ergeben sich bizarre Schlieren. Für das gelbe Foto wurde ein kleines Dessertglas verwendet. Werden die Behälter etwas angehoben, kann man – wie im 4er Bild – die Fließrichtung der weißen Rinnsale lenken. Fotografiert wurde mit dem unten abgebildeten Lichtaufbau Alles, was man braucht eine Packung m&m, etwas Knetgummi (HamaPlast) und eine Pinzette. In den ersten Sekunden im Wasser lassen sich damit die Schokolinsen noch positionieren, aber sachte, Wasserwirbel sollten dabei keine erzeugt werden, die würden das entstehende Gebilde zerstören.
Maximilian Weinzierl