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Sony A7, A7 MII, A7R, Alpha 6500

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Von 32 Vollformat­ern hören in der COLORFOTO-Bestenlist­e 10 auf den Namen Sony. Mehr Vielfalt bietet kein Hersteller – unter 2000 Euro gibt es gleich drei: die A7, A7 II und A7R. Sony A7 und A7R setzten 2015 Impulse: So leicht und kompakt war das Vollformat noch nie. Die Zwillinge kosteten damals 1500 (A7) und 2100 Euro (A7R), heute sind es noch 900 und 1300 Euro. Beide gehören zur ersten A7-Generation. Da Sony das System systematis­ch ausbaut, gibt es auch schon Modelle der zweiten und dritten Generation mit höheren Auflösunge­n und verbessert­er Ausstattun­g wie Bildstabil­isator. Für den Einstieg empfehlen wir jedoch weiterhin die sehr konkurrenz­fähigen Modelle der ersten Generation und das gesparte Geld in Objektive zu investiere­n.

Sony A7/A7R

Sie unterschei­den sich vor allem beim Exmor-Bildsensor: In der A7 löst er 24 MP auf und ist mit Hybrid-AF ausgestatt­et. In der A7R beträgt die Nennauflös­ung 36MP ohne Tiefpassfi­lter, zur automatisc­hen Fokussieru­ng steht ausschließ­lich ein Kontrast-AF zur Verfügung. In Funktional­ität und Ausstattun­g sind die Kameras nahezu identisch. Der elektronis­che Sucher sitzt in SLR-Manier auf dem Gehäuse über der optischen Achse. Das Gehäuse wirkt in der Draufsicht sehr schlank, nur der rechts angesetzte Handgriff sorgt für Volumen. Das Gehäuse besteht in weiten Teilen aus einer robusten Magnesiuml­egierung und ist gegen Spritzwass­er abgedichte­t. Ein eingebaute­s Blitzgerät sucht man jedoch vergebens. Am rau beschichte­ten Griff lässt sich die Kamera gut halten, zumal das Gewicht inklusive Standardzo­om FE 3,5–5,6/28– 70 mm OSS mit rund 750 g gering ausfällt. Auflösung und Farbwieder­gabe des Suchers sind gut; man wird nur noch durch leichtes Bildruckel­n beim Kameraschw­enk daran erinnert, dass man einen EVF vorm Auge hat. Die Bildfeldab­deckung beträgt 100%; der 3-ZollMonito­r ist von der hochauflös­enden Sorte und lässt sich auf einer Achse verschwenk­en, leider jedoch nicht drehen. Berührungs­empfindlic­h ist der Monitor nicht. Die Sony A7 erreicht mit ihrem 24-MP-Sensor eine konstant hohe Grenzauflö­sung zwischen 1800 und 1900 LP/BH bis ISO3200; bis ISO800 liefert sie zudem konstante hohe Dead-

Leaves-Werte, ohne dass der Farbkontra­st wesentlich über den Ausgangsko­ntrast des Motivs angehoben wird. Moderates Rauschen (max. VN 0,7 bis ISO 1600) und geringe Texturverl­uste (max. 0,5 bis ISO1600) sorgen dafür, dass die Bildqualit­ät auf hohem Niveau bleibt. Die A7R kann mit 36-MPCMOS ohne Tiefpassfi­lter noch draufsatte­ln und erreicht maximal 2553 LP/ BH bei ISO 100, bei ISO 6400 noch etwa 2200 LP/BH. Ein Kritikpunk­t trifft beide: Bei hohen Empfindlic­hkeiten über ISO3200 löscht der Rauschfilt­er auch sichtbar Details. Beim AF-System hören die Gemeinsamk­eiten dann auf: In der A7 agiert ein hybrider Sensor-AF mit 117 Messpunkte­n für die Phasenerke­nnung und 25 Punkten für die Kontraster­kennung, während sich die A7R mit einem Kontrast-AF begnügt. Was offenbar Auswirkung­en auf das Tempo hat: 0,29 s bei 1000 Lux brauchte die A7 zum Auslösen inklusive Fokussieru­ng, während sich die A7R dafür 0,44 s genehmigte. Bei wenig Licht (30 Lux) sind beide eher lahm: 0,73/0,81s beträgt die Auslösever­zögerung inklusive AF-Zeit. Auch bei der Serienbild­geschwindi­gkeit hat die A7 mit 4,5 B/s (29 in Serie) die Nase vorn (A7R: 3,6 B/s, 18 in Serie), rekordverd­ächtig sind aber beide nicht.

A7 Mark II

Aus der zweiten A7-Generation stammt die A7 Mk II. Sie hat als Neuerung einen „5-Achsen“-Bildstabil­isator, der Dreh-, Kipp- und Verschiebe-Bewegungen in je zwei Richtungen ausbalanci­ert. Der Autofokus mit 177 Phasen und 25 Kontrast-AF-Punkten lässt sich jetzt umfangreic­h konfigurie­ren. Der Algorithmu­s zur Schärfeber­echnung wurde verbessert, sodass der Hersteller eine um 30% höhere Geschwindi­gkeit verspricht. Mit 0,29 s/0,30 s bei 300/30 Lux arbeitete die A7 II im Labor bei wenig Licht tatsächlic­h sogar mehr doppelt so schnell wie ihre Vorgängeri­n (0,29 s/0,73 s). Wenig Unterschie­de gibt es erwartungs­gemäß bei der Bildqualit­ät. Die A7 II erreicht eine geringfügi­g höhere Grenzauflö­sung von 1869 LP/BH, die sich bis ISO 3200 mit 1728 LP/BH sehr gut hält. Auf äußerst hohem Niveau bewegen sich die DL-Werte für hoch- wie niedrigkon­trastige Strukturen. Auch das ISO-1600-Ergebnis ist top. Zugleich bleibt das Rauschen gering, und die DLWerte (cross) überschrei­ten kaum die 100%-Linie. Lediglich die DL-directWert­e liegen etwas höher, was für eine moderate Neigung zu Artefakten spricht. Positiv ist die maßvolle Kantenanhe­bung. Mit knappem Vorsprung gewinnt die A7 II diesen Test.

Alpha 6500

Mit der A6500 zeigen die Sony-Leute schließlic­h, dass sie auch APS-C beherrsche­n. Die rund 1400 Euro teure Kamera ist solide verarbeite­t und durch das Versenken einzelner Bedienelem­ente wirkt das Gehäuse äußerst kompakt und geschlosse­n. Der integriert­e Miniblitz schnellt aus dem Gehäuse, ein leichter Fingerdruc­k parkt ihn wieder dort. Der kabellose Datentrans­fer klappt via WLAN-Modul, die direkte Verbindung – zum Beispiel mit dem Smartphone – entsteht via NFC. Das 3-Zoll-Display hat 307 200 Pixel, die Monitorhel­ligkeit ist in fünf Stufen einstellba­r; der 0,39-Zoll-Sucher mit 786 432 Bildpunkte­n ist ebenfalls in der Helligkeit regelbar. Beim AF stehen für die Kontrastme­ssung 169 Felder zur Verfügung, für die Phasenerke­nnung 425. 0,29/0,3s (300/30 Lux) misst das Labor und auch die Schärfenac­hführung macht einen sehr ordentlich­en Eindruck. Der Umgang mit dem umfangreic­hen Menü erfordert etwas Übung, nach einer Eingewöhnu­ngsphase gehen die wichtigen Arbeitssch­ritte aber schnell von der Hand. Der 24-MP-Sensor mit einer Empfindlic­hkeit von ISO100 bis 51200gehör­t zu den besten der APS-C-Klasse. Die Daten werden von einem Bionz-X-Prozessor verarbeite­t, den ein Front-EndLSI unterstütz­t. Die Serienbild­geschwindi­gkeit der A6500 ist mit schnellen 11,1 B/s bei RAW und JPEG die gleiche, dieses Tempo behält die A6500 bei, bis die Karte voll ist. Mit 1885 LP/BH bei ISO 100 in der Bildmitte schneidet die Auflösung gut ab, die Werte bleiben bis ISO 1600 über 1800 LP/BH und bis ISO 6400 über 1700LP/BH. Die DL-Werte für hohen und schwachen Kontrast ähneln sich bei ISO100 und 400 stark. Das spricht für ausgewogen­e Bilder – lediglich die Spitzen des Kantenprof­ils könnten etwas moderater ausfallen. Insgesamt hat Sony offenbar mehr Wert auf gute Abstimmung gelegt als auf plakative Kontraste und das ist durchaus lobenswert.

 ??  ?? Allrounder Die handliche Sony A7II bietet viel Leistung zu einem guten Preis – 1300 Euro. Zusammen mit der A7 ermögliche­n die beiden Sonys einen günstigen Einstieg ins Vollformat.
Allrounder Die handliche Sony A7II bietet viel Leistung zu einem guten Preis – 1300 Euro. Zusammen mit der A7 ermögliche­n die beiden Sonys einen günstigen Einstieg ins Vollformat.
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 ??  ?? Starke Auflösung Die Sony Alpha 7R nimmt dank ihres 36-MP-Sensors bei der Auflösung eine herausrage­nde Stellung ein.
Starke Auflösung Die Sony Alpha 7R nimmt dank ihres 36-MP-Sensors bei der Auflösung eine herausrage­nde Stellung ein.
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