Besonderheiten des Lichts
Wie der Name sagt, wird hier das Motiv beleuchtungstechnisch von zwei Seiten in die Zange genommen. Zangenlicht kommt häufig bei Nah- und Makroaufnahmen zum Einsatz. Zwei externe Blitzgeräte sitzen dabei gleichberechtigt links und rechts der Kamera. So mit Licht bombardiert, wird keine Stelle des Motivs unbeleuchtet bleiben bzw. im Schatten verschwinden; eine bewährte Anordnung, wenn keine Zeit für lange Überlegungen zum Lichtkonzept ist (z.B. bei Outdoor-Makroaufnahmen von flüchtenden Tieren). Bei Freihandaufnahmen kann man am schnellsten reagieren, wenn die beiden Lichtquellen am Objektiv montiert sind, wie beim Nikon Makroblitz-Kit R1C1 (Abb. links unten). So lässt sich im Makrobereich auch ein eventueller Objektivschatten verhindern. Mit Zangenlicht entstehen aussagekräftige Dokumentationsfotos, jedes Detail wird sichtbar. Diese Beleuchtungsart kann aber auch, gerade weil im Foto keine definierte Lichtrichtung auszumachen ist, relativ unspektakulär wirken. Es sei denn, man hat ein Motiv, das symmetrisch ist und durch die gleichverteilte Ausleuchtung in seiner Wirkung noch betont wird – wie die rote Anthurie. Fallen die Schatten allerdings auf einen nahen gleichmäßigen, Hintergrund, können sich harte Schattenwürfe ungünstig überkreuzen und den Betrachter verwirren. In diesem Fall sollten die beiden Blitzgeräte besser asymmetrisch in ihrer Leistungsabgabe geregelt oder räumlich verteilt angeordnet werden.