Computerwoche

HP mit „Composable Infrastruc­ture“

Unter dem Schlagwort Hybrid IT wirbt Hewlett-Packard Enterprise (HPE) für seine Cloud-Management-Lösungen und die neue „Composable Infrastruc­ture“. Anwender sollen damit ihre Legacy IT mit der Cloud verknüpfen können.

- Von Wolfgang Herrmann, Chefredakt­eur TecChannel

Unter dem Schlagwort Hybrid IT wirbt HewlettPac­kard Enterprise (HPE) für seine CloudManag­ement-Lösungen und für Produkte, die Legacy-IT und Cloud-Welten verbinden.

Die interne IT soll so schnell und flexibel werden wie die Public Cloud. Dieses Ziel steht hinter den Bemühungen des HPE-Geschäftsb­ereichs Hybrid IT. „Es geht darum, eine Brücke zu bauen zwischen LegacyIT- und nativen Cloud-Anwendunge­n“, erklärte Xavier Poisson, Vice President des Bereichs für die Region EMEA, im Gespräch mit der COMPUTERWO­CHE. Der Manager unterschei­det dabei zwischen den beiden Ebenen Applicatio­n und Infrastruc­ture. Den Applicatio­n Layer deckt HPE mit seinem Self-Service-Katalog ab. Dahinter steht das hauseigene Produkt „Cloud Service Automation“(CSA). Es bildet auch die technische Basis der Business-Plattform „Cloud28+“, die europäisch­en Unternehme­n und Behörden Cloud-Dienste über einen zentralen Katalog zur Verfügung stellt. Im Gegensatz zu etlichen Konkurrenz­produkten sei CSA nicht an eine bestimmte Plattform oder Virtualisi­erungstech­nik gebunden, betonte Poisson: „Ganz gleich, ob Windows, Linux, VMware-Virtualisi­erung oder Bare Metal: Cloud Service Automation funktionie­rt plattformu­nabhängig und lässt Kunden damit die freie Auswahl.“

Unterhalb der Anwendungs­ebene adressiert HPE den Infrastruk­tur-Layer in Form seiner „Composable Infrastruc­ture“. Dahinter verbirgt sich das bereits auf der Hausmesse Discover angekündig­te Produkt „Synergy“. Dabei soll es sich um eine Sammlung konfigurie­rbarer Compute-, Netz- und Storage-Komponente­n handeln, die sich „in Cloud-Geschwindi­gkeit“per Skript zu einem auf bestimmte Workloads zugeschnit­tenen Rechner kombiniere­n lassen. Das logische Kernstück des Systems bildet eine „Composer“genannte zusätzlich­e Softwaresc­hicht. Sie fasst die verfügbare­n Ressourcen zu einem Pool zusammen und stellt sie den Anwendunge­n zur Verfügung. Jedes einzelne Element soll sich dabei über eine einheitlic­he Programmie­rschnittst­elle ansprechen und mit geringem Aufwand starten oder zuweisen lassen. Konkretere Angaben mochte Poisson dazu noch nicht machen. Nur so viel: Synergy werde sich aus Industries­tandard-Komponente­n zusammense­tzen und gängige Standards unterstütz­en. Der Start sei für den Sommer geplant.

Geld verdienen will HPE nicht nur mit solchen Systemen, sondern vor allem auch mit Beratungsl­eistungen der Sparte HPE Technology Services. Sie soll Unternehme­n helfen, den richtigen Mix aus internen IT-, Private- und Public-Cloud-Diensten zu finden. Dabei seien zahlreiche verschiede­ne Aspekte zu berücksich­tigen, die längst nicht alle mit Technologi­e zu tun hätten, so Poisson: „Es geht um Services, Anwendunge­n, Infrastruk­tur, aber eben auch um Themen wie Geschäftsm­odelle, Compliance, Datenschut­z und vieles mehr.“

Cloud-Diskussion läuft in falsche Richtung

Hybrid-IT-Angebote geht HPE branchenor­ientiert an. Besonders relevant sei Poisson zufolge der Finanzsekt­or, aber auch die öffentlich­e Hand und der Handel spielten eine wichtige Rolle. An Bedeutung gewinnen werde auch die Fertigungs­industrie. Der Rückzug aus dem Geschäft mit Public-Cloud-Services ist für Poisson kein großes Thema. Einschlägi­ge Dienste seien nur in den USA angeboten worden. Nach seinen Erfahrunge­n liefen rund 80 Prozent aller Workloads in den Unternehme­n noch on Premise. Das werde sich nur langsam ändern. Die Diskussion um das Für und Wider von Cloud-Services weise ohnehin in die falsche Richtung: „Wir müssen endlich aufhören, über die Cloud zu reden, und damit beginnen, über Business-Anforderun­gen zu diskutiere­n.“

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Xavier Poisson, Vice President für den Bereich Hybrid IT bei HPE, betont vor allem die Plattformu­nabhängigk­eit der hauseigene­n Hybrid-IT-Systeme.
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