Kein Zugang zum iPhone für das FBI: Apple-Chef Tim Cook legt sich mit der amerikanischen Justiz an
Bei seinem Widerstand gegen die Entscheidung eines USGerichts, wonach Apple dem FBI „angemessene technische Unterstützung“beim Knacken des iPhone-Passworts eines Terroristen gewähren müsse, erhält Apple-Chef Tim Cook nun Rückendeckung von Google. Dessen CEO Sundar Pichai warnte in einer Twitter-Botschaft, wenn IT-Unternehmen wie Apple oder Google gezwungen würden, Hacking zu ermöglichen, könne das die Privatsphäre der Nutzer verletzen.
Am vergangenen Dienstag hatte die US-Richterin Sheri Pym angeordnet, Apple müsse den Ermitlern der Bundespolizei technische Möglichkeiten einräumen, dasPasswort eines iPhones zu knacken, das von dem Terroristen Syed F. benutzt worden war. Gemeinsam mit seiner Frau hatte der IS-Kämpfer im Dezember 2015 in der kalifornischen Kleinstadt San Bernardino 14 Menschen erschossen und 22 weitere Personen verletzt. Das Paar starb in einem Feuergefecht mit der Polizei.
Apple sollte unter anderem die Funktion des iPhones außer Kraft setzen, die dafür sorgt, dass alle Daten gelöscht werden, sobald ein falsches Passwort zehnmal eingegeben wurde. Außerdem wollten die FBI-Beamten Möglichkeiten haben, iPhone-Passwörter nicht nur über manuelle Eingabe, sondern auch über elektronische Schnittstellen zu überwinden.
Cook sprach in einem offenen Brief von „einem beispiellosen Schritt“, der die Sicherheit der Apple-Kunden gefährde. Apple werde aufgefordert, seine eigenen Kunden zu hacken. Das FBI betont, Apple sei gebeten worden, die Software so zu schreiben, dass sie nur auf diesem einen Telefon mit der entsprechenden ID laufe. Cook sagte, das funktioniere nicht: „Wird die verlangte Software einmal geschrieben, könnte sie immer und immer wieder angewendet werden – auf beliebig vielen Geräten.“