IBM verknüpft Analyticsmit Cloud-Techniken
Mit einer Reihe Cloud-basierter Analytics-Produkte verstärkt IBM sein „Cloud-Data-Services“-Portfolio. Ein Self-Service-Marktplatz soll Kunden den Einstieg in die Big-Data-Welt erleichtern.
Beim Thema Big Data setzt IBM weiter voll auf die Analytics-Karte und baut dafür sein Angebot an einschlägigen Cloud-Services aus. Für die immer engere Verknüpfung von Analytics- und Cloud-Technologien steht das Portfolio der „IBM Cloud Data Services“, das sowohl Entwickler als auch Data Scientists ansprechen soll.
Mit „IBM Graph“präsentierte der Hersteller in diesem Kontext einen Managed-Graph-Database-Service, der auf dem Open-Source-Framework „TinkerPop“aufsetzt. Entwickler sollen damit bestehende Business-Anwendungen um Echtzeit-Produktempfehlungen, Betrugserkennung-oder Analyse-Features erweitern können. „IBM Graph versetzt Benutzer in die Lage, versteckte Muster in großen Data Sets zu erkennen“, verspricht Derek Schoettle, General Manager für IBMs Analytics Platform Services, in einem Blog-Posting. Die Daten würden dabei in ihrer ursprünglichen Form ausgewertet und nicht wie sonst üblich zunächst in formale Strukturen gepresst.
Open-Source-Datenbanken aus der Cloud
Ein anderes neues Produkt, „IBM Compose Enterprise“, soll das Erstellen mächtiger Web-Anwendungen beschleunigen. Im Prinzip handelt es sich dabei um einen ManagedPlatform-Service, mit dem Teams besonders einfach Open-Source-Datenbanken auf ihren eigenen dedizierten Cloud-Servern einrichten können. Als eine Art „Database as a Service“bietet das Tool laut Hersteller den Anwenderunternehmen einen zentralen Zugang zu sieben verschiedenen Open-Source-Datenbanken, darunter „MongoDB“, „Redis“, „Elasticsearch“und „PostgreSQL“. IBM verspricht dafür einen 24x7-Support. „Predictive Analytics“nennt der Konzern einen neuen Service, der es Entwicklern ermöglichen soll, Machine-Learning-Modelle in Anwendungen einzubauen. Sie könnten dazu auf eine große Bibliothek entsprechender Modelle zurückgreifen und auf diese Weise Predictive-Analytics-Funktionen ohne Hilfe eines Data Scientists in ihre Anwendungen integrieren, so das Versprechen.
Self-Service-Marktplatz für Daten
Last, but not least wirbt IBM mit „Analytics Exchange“für einen neuen Self-Service-Marktplatz, der mehr als 150 öffentlich zugängliche Data Sets bereitstellt. Anwender könnten diese für eigene Analysezwecke nutzen oder sie in Applikationen einbauen. Inhaltlich geht es dabei beispielsweise um allgemeine Wirtschaftsoder Behördendaten, aber auch um Informationen rund um das Thema Umweltschutz.
„IBM hat seine Cloud- und Analytics-Technologien enger verzahnt und die Investitionen in Apache Spark intensiviert“, kommentierte Charles King, Principal Analyst beim amerikanischen Beratungsunternehmen Pund-IT, die jüngsten Ankündigungen. Zwar konkurriere der Konzern in diesen Segmenten mit vielen anderen Anbietern. Doch nur wenige von ihnen hätten die Ressourcen und den langen Atem einer IBM. Die Herausforderung für Big Blue sieht er eher darin, bestehende und potenzielle Kunden vom Nutzwert der neuen Technologien zu überzeugen. Zu schaffen sei dies nur langfristig.