Aufbruchstimmung in der Chefetage
Business- und IT-Entscheider haben das Potenzial der digitalen Transformation erkannt. Nun geht es an die Umsetzung – und die bedeutet harte Arbeit.
Es bewegt sich was in den Chefetagen deutscher Unternehmen. Das Thema Digitalisierung spielt in der strategischen Planung eine wachsende Rolle, und das gilt längst nicht nur für die Konzernlenker. Dass es dabei nicht bei Lippenbekenntnissen bleibt, zeigen die Ergebnisse der Anwenderstudie IT-Kompass 2016 (siehe Seite 22), die die COMPUTERWOCHE gemeinsam mit IDC organisiert hat. Vieles von dem, was die digitale Transformation ausmacht, haben die Unternehmen bereits in Angriff genommen: Aufwendige Backend-Prozesse werden automatisiert, Mitarbeiter mobil und in Echtzeit mit wichtigen Daten versorgt, kundenzentrische Prozesse Schritt für Schritt digitalisiert.
Die zum Start der CeBIT veröffentlichte Umfrage unter Business- und IT-Entscheidern aus 364 deutschen Unternehmen offenbart auch, wo noch Nachholbedarf besteht. So verschlingen operative Tätigkeiten nach wie vor mehr als 60 Prozent der IT-Budgets, auch wenn der Anteil für innnovative oder spezifische Projekte mit Fachabteilungen auf 38 Prozent gestiegen ist. Immer deutlicher wird, welche tektonischen Verschiebungen die Digitalisierung in den Unternehmen verursacht.
Wenn Prozesse, Strukturen und ganze Geschäftsmodelle auf dem Prüfstand stehen, werden auch die klassischen IT-Bereitstellungsmodelle hinterfragt, mit weitreichenden Folgen für die etablierten IT-Organisationen. Sie sollen der Motor der Digitalisierung sein – und sie werden schnell zum Sündenbock gemacht, wenn die Dinge nicht auf Anhieb funktionieren. Immerhin: Die Zufriedenheit der Fachbereichsverantwortlichen mit den Leistungen der IT-Kollegen ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen – gute Voraussetzungen also für den digitalen Aufbruch.
Herzlich, Ihr
Wolfgang Herrmann, Chefredakteur TecChannel