HP will mit proprietärer Tinte die Erosion im Drucker-Business aufhalten
Neue Drucker der „PageWide“und der „OfficeJet-Pro“-Reihe sollen künftig sogenannte PigmentTinte nutzen, mit der laut HP schneller, billiger und hochwertiger gedruckt werden kann als mit Laser-Cartridges. Bislang hatte HP diese Spezialtinte für den Industriedruck reserviert, jetzt soll sie auch in die Büros gebracht werden. Sie basiert auf einer geheimen Formel, die nur HP kennt. Damit dürften die Zeiten, in denen sich Kunden bei Ebay & Co. mit billiger Tinte eindecken konnten, zu Ende gehen.
Die neuen HP-Kartuschen schlagen mit 40 Dollar und mehr zu Buche, berichtet der „IDG News Service“. Demnach können Business-Drucker mit einer schwarzen Tintenkartusche theoretisch bis zu 20.000 Seiten drucken, mit farbigen Cartridges sollen 17.000 Seiten möglich sein. Außerdem sollen die neuen Drucker besonders schnell arbeiten. Ein Highend-Modell der PageWideFarbdruckerreihe bringt es demnach auf 75 Seiten pro Minute in der Basis- und auf 50 Seiten in der Hochqualitätseinstellung.
Neue PageWide-Modelle sollen in verschiedenen Varianten ab April 2016 herauskommen. Die PrinterReihe verwendet TintenstrahlDruckköpfe in Seitenbreite – eine Technik, die bislang Großformatdruckern und Druckpressen vorbe- halten war. Ähnlich wie beim Laserdruck wird dabei das Papier unter einem feststehenden Druckkopf hindurchgezogen, der das Blatt mit einer Vielzahl einzelner Düsen befüllt. Damit dürften Bürodrucker mit Tinte erstmals schneller als Laserdrucker sein, und auch die Betriebskosten sollten sich im Vergleich gut sehen lassen können.
Larry Tracy, der bei HP das PageWide-Geschäft verantwortet, verspricht Seitenpreise von einem Cent für Schwarzweiß- und sechs Cent für Farbdrucke. Wenn das stimmt, werden PageWide-Ausdrucke trotz proprietärer Tinte nur halb so teuer sein wie mit herkömmlichen Laserdruckern.