Spekulationen um Documentum: Trennt sich EMC im Zuge der Übernahme durch Dell von seiner Softwaretochter?
Wie der Nachrichtendienst „Bloomberg“mit Bezug auf Insider berichtet, will sich der ITKonzern EMC von seiner Enterprise-Content-Management-(ECM-) Tochter Documentum trennen. Gleichzeitig plane Dell, die Softwaretöchter Sonicwall und Quest abzustoßen – für vier Milliarden Dollar.
Die Transaktionen sollen Dell und EMC helfen, die geplante, rund 67 Milliarden Dollar teure Fusion zu stemmen, die zwischen Juni und Oktober 2016 abgeschlossen werden soll. Dazu hat Dell bereits den Verkauf seiner IT-Service-Geschäfte für drei Milliarden Dollar an NTT Data bekannt gegeben. Dieser als „Dell Services“bekannte Un- ternehmensbereich war durch die Übernahme von Perot Systems im Jahr 2009 entstanden. Der Kaufpreis damals hatte mit 3,9 Milliarden Dollar deutlich mehr betragen.
Documentum blieb im Schatten
Documentum war für EMC ebenfalls ein Zukauf – und zwar aus dem Jahr 2003. Der Preis lag damals bei 1,7 Milliarden Dollar. Wie Bloomberg mit Bezug auf interne EMC-Keise erfahren haben will, lag der Umsatz von Documentum zuletzt bei jährlich 600 Millionen Dollar bei einer Profitmarge von mehr als 30 Prozent.
Der Nachrichtendienst „Techcrunch“schreibt, Documentum habe sich als „Großvater aller ECM-Systeme“unter dem Dach des Speicherkonzerns nie besonders hervorgetan. Heute zeige dieser Markt ohnehin Altersspuren – die Kunden wollten keine teuren, monolithischen Lösungen mehr, deren Einführung sie über Monate hinweg beschäftige.
Immerhin habe Documentum mit dem „Project Horizon“versucht, die Komplexität der Lösung aufzubrechen und den Cloud-Anforderungen der Kunden gerecht zu werden. Für das Softwarehaus spreche zudem die Kundenbasis, die sich unter anderem aus Regierungsbehörden, Unternehmen des Gesundheitswesens sowie der Finanzwelt zusammensetze.