Der Computer als Künstler: Algorithmus schafft den perfekten Rembrandt
Wissenschaftler haben den Malstil von Rembrandt sowie die von ihm bevorzugten Techniken und Farben mit Hilfe von Big-Data-Technologien analysiert. Nun sind sie in der Lage, Bilder im Rembrandt-Stil herzustellen, die von den Originalen kaum zu unterscheiden sind. Urheber des Projekts „The Next Rembrandt“sind Wissenschaftler der Technischen Universität in Delft, des Museums Het Rembrandthuis und von Microsoft. Gemeinsam haben sie rund 15 TB Daten erhoben und so den Malstil des alten Meisters im Detail analysiert. Aus den Daten wurde ein Algorithmus abgeleitet, der es nicht nur ermöglicht, die Arbeitsweise Rembrandts nachzuah- men, sondern auch selbständig ein Motiv zu schaffen, das für den Maler typisch ist. Das Bild wurde dann von einem 3D-Drucker erstellt, wobei verschiedene Farbschichten aufzutragen waren.
Die Wissenschaftler hatten dazu einen Deep-Learning-Algorithmus anhand von Rembrandts 364 bekannten Bildern trainiert. Der kam zum Ergebnis, das ein 30- bis 40-jähriger kaukasischer Mann aus dem 17. Jahrhundert mit Bart, Hut und Halskrause das typische Motiv sein müsse. Im Detail wurden dann Gesichtseigenschaften nachgebildet, die dem Stil des Meisters entsprechen: die Augen, die Nase, der Mund, die Ohren – und die Abstände zwischen den Sinnesorganen. Der dann verwendete 3D-Drucker nutzte eine Spezialtinte, mit der sich der typische Pinselstrich Rembrandts imitieren und in 13 Schichten auftragen ließ. Das entstandene „Gemälde“enthält den Schöpfern zufolge 168.263 kopierte Fragmente aus dem Schaffen Rembrandts. Das Projekt dauerte anderthalb Jahre.