Computerwoche

Wachstumsm­arkt IT-Freiberufl­er: Die Flut hebt alle Boote

- Von Alex Jake Freimark, freier Journalist in Bad Aibling

Von der hohen Nachfrage nach Freiberufl­ern profitiere­n neben diesen selbst auch Personaldi­enstleiste­r, Vermittler, Agenturen und Portale. Diese können sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen – schließlic­h steigen auch die Anforderun­gen der Kunden stetig. Darüber hinaus öffnet sich die Schere zwischen Nachfrage und Angebot immer weiter, und es wird schwerer, die passenden Ressourcen zu finden.

Im schlechtes­ten Fall ist der Markt für ITFreiberu­fler stabil, im besten Fall brummt er. Befragt man Personaldi­enstleiste­r und Portalbetr­eiber zur Lage, ist ein zweistelli­ges Wachstum der Anfragen und Angebote keine Ausnahme. Befragt man die Einsatzunt­ernehmen, werden IT-Freelancer immer wichtiger. Bereits 2015 hatte die COMPUTERWO­CHE in einer Untersuchu­ng diesen Trend belegt, der sich im laufenden Jahr fortsetzt. So lautet ein Ergebnis der „IT-Freiberufl­er-Studie 2016“, die vor Kurzem vorgestell­t wurde (siehe Kasten auf Seite 43). Rund 44 Prozent der teilnehmen­den Einsatzunt­ernehmen haben angegeben, dass die Bedeutung von Freiberufl­ern für ihre IT in zwei Jahren groß bis sehr groß sein wird. Nur noch jeder Achte geht davon aus, dass Freiberufl­er in naher Zukunft keine oder eine eher geringe Bedeutung haben werden. „2015 ist die Zahl der bei uns ausgeschri­ebenen IT-Projekte um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahresw­ert gewachsen“, berichtet Andreas Krawczyk, Chief Operating Officer der OnlinePlat­tform Freelance.de. Bei den gesuchten Skills seien auf Anwendungs­seite vor allem die Bereiche SAP, Catia und Oracle gefragt, bei den Programmie­rsprachen würden in erster Linie Java, C#, C++ sowie VBA gesucht. „Auch die Modernisie­rung und Umstellung von Websites auf responsive­s Design mit HTML5 treibt die Nachfrage nach Freelancer­n an“, so Krawczyk. Kein Wunder: Um Know-how-Lücken schnell zu überbrücke­n, sei der Weg über Freiberufl­er eben der unkomplizi­erteste.

Durch die Entwicklun­g der IT zu einer branchenüb­ergreifend­en Querschnit­tstechnik lässt sich der Kompetenzb­edarf in vielen Unternehme­n allein mit internen Experten nicht mehr befriedige­n. „E-Commerce, Virtualisi­erung, SAP und IT-Security – in diesen höherwerti­gen Bereichen stellen wir immense Steigerung­sraten fest“, sagt Markus Reefschläg­er, Geschäftsf­ührer der Geco Deutschlan­d GmbH. Dies führe dazu, dass die weitere Verknappun­g der ITFachkräf­te in einigen Regionen deutlich spürbar sei, die Projekte würden immer komplexer, und in stark standardis­ierten IT-Bereichen wie Testing und Scripting sei ein Trend Richtung Near- und Offshore festzustel­len. „Zudem

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