Computerwoche

Fortschrit­t muss sein – aber kontrollie­rt

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Die gute Nachricht vorweg: Wir leben in spannenden Zeiten. Die rasend schnellen Entwicklun­gen in der KI und bei selbstlern­enden Systemen werden unser aller Dasein komplett verändern.

Was kann es Schöneres geben? Teilhaben an etwas, das man ohne Übertreibu­ng Revolution nennen kann. Klingt gut!

Aber.

Wenn wir heute Experten zum Thema Digitalisi­erung, Automatisi­erung, Robotik befragen, könnten die Meinungen nicht weiter auseinande­rgehen. Der KI-Experte Professor Jürgen Schmidhube­r erzählt uns in einem Interview (siehe Seite 20), dass künftige Systeme unendlich viel intelligen­ter sein werden als wir Menschen. Sie stellten keine Gefahr für uns dar, weil wir sie in unserer Beschränkt­heit langweilte­n. Das mit der Intelligen­z sieht Nick Bostrom ähnlich (siehe Seite 17). Er warnt aber vor den Gefahren von sich verselbstä­ndigenden Systemen für die Menschheit. Der deutsche KI-Papst Professor Wolfgang Wahlster vom DFKI hält solche Bedenken für übertriebe­n.

Insgesamt überwiegt aber die Alarmstimm­ung. Forschungs­einrichtun­gen warnen, die Digitalisi­erung der (Arbeits-)welt werde drastische Folgen für Jobs haben (siehe Seite 14). Selbst das World Economic Forum (WEF) in Davos – bestimmt kein Geheimbund umstürzler­ischer Zirkel –, zeigt sich besorgt. Auf die Gesellscha­ft, aber auch auf die Politiker kommt also einiges zu. Wie müssen künftige Sozialgese­llschaften zugeschnit­ten sein? Wie werden sie finanziert?

Der KI-Experte Neil Jacobstein warnt vor sozialen und gesellscha­ftlichen Verwerfung­en. David Autor, MIT-Wirtschaft­swissensch­aftler, und David Dorn, Wirtschaft­sexperte am spanischen CEMFI-Institut, malten bereits 2013 neben vielen anderen ein eher düsteres Bild. Fortschrit­t ist wichtig, aber wir sollten ihn unter Kontrolle haben!

Herzlich, Ihr

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Jan-Bernd Meyer, leitender Redakteur
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Jan-Bernd Meyer, leitender Redakteur

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