Gefragtes Business Social Network: Auch Salesforce war an Übernahme von LinkedIn interessiert
Microsoft war offenbar nicht das einzige Unternehmen, das sich für LinkedIn interessiert hat. Der weltgrößte Softwarehersteller hatte Mitte Juni überraschend bekannt gegeben, das speziell für Business-Belange ausgelegte Social Network für 26,2 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen. Für den Konzern aus Redmond im US-Bundesstaat Washington ist es die größte Akquisition der Firmengeschichte. Allerdings sickerte wenige Tage nach Bekanntgabe der Übernahmenabsichten durch, dass Microsoft nicht der einzige Interessent für LinkedIn gewesen ist. Marc Benioff, Chef des Software-as-a-Service-(SaaS-)Spezialisten Salesforce, bestätigte gegenüber dem meist gut informier- ten IT-Blog „Recode“, dass auch er an dem Kauf des Business-Netzwerks interessiert gewesen sei. Vor allem auf die Dienste für die Personalsuche hätten die Salesforce-Verantwortlichen ein Auge geworfen. Wie viel diese Assets Benioff wert gewesen wären, darüber bewahrte der Salesforce-Chef allerdings Stillschweigen. Mit dem zweistelligen Milliardengebot von Microsoft konnte der Cloud-Anbieter jedenfalls nicht mithalten.
Gute Zeit für Übernahmen
Nach Angaben von Insidern waren die Verhandlungen zwischen Microsoft und LinkedIn bereits weit fortgeschritten, als Salesforce versuchte dazwischenzugrätschen. Den Ausschlag gegeben hat offenbar, dass Microsoft cash zahlt und LinkedIn weitgehend unabhängig weitermachen lassen will. Benioff ist trotzdem nicht enttäuscht. Es sei eine gute Zeit für Mergers and Acquisitions (M&A), sagte der Manager. Es gebe eine Reihe vielversprechender Gelegenheiten. Einige interessante Firmen seien in einer Notlage, andere bräuchten dringend einen starken Partner. Salesforce hatte erst kürzlich bekannt gegeben, für 2,8 Milliarden Dollar Demandware übernehmen zu wollen. Aber auch Salesforce selbst steht immer wieder im Mittelpunkt von Übernahmegerüchten – prominentester Interessent war und ist den Spekulationen zufolge Microsoft.