Oracle-Bilanz: Steigende Cloud-Einnahmen können Rückgang im Lizenzgeschäft nicht auffangen
Oracle hat im letzten Quartal seines Fiskaljahres (Ende: 31. Mai) Einnahmen von 10,6 Milliarden Dollar verbucht und lag damit um ein Prozent unter dem Vorjahresresultat. Immerhin übertraf der Softwareriese die Erwartungen der Wallstreet-Analysten um 130 Millionen Dollar. Der Nettoertrag betrug 2,8 Milliarden Dollar (Vorjahr 2,75 Milliarden) oder 81 Cent je Aktie. Die Anleger hatten 82 Cent erwartet, zeigten sich aber dennoch zufrieden mit den Zahlen, so dass die Oracle-Aktie an der Börse leicht zulegte. Vermutlich liegt das auch daran, dass Oracle im Zukunftsmarkt mit Cloud-Produkten überzeugen konnte. Hier erreichte Oracle Einnahmen von 859 Millio- nen Dollar, fast 50 Prozent mehr als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Mit klassischen Softwarelizenzen nahm der zweitgrößte Softwarekonzern 7,58 Milliarden Dollar ein (minus drei Prozent). Erneut schwach verlief das Hardwaregeschäft, in dem Oracle neun Prozent einbüßte und sich bei Einnahmen von 1,28 Milliarden Dollar einpendelte.
Ellison schießt gegen Salesforce
Oracle-Gründer und Chairman Lawrence Ellison setzte die Latte hoch für das Geschäft mit Software-as-a-Service-(SaaS-)Lösungen: Oracle werde das SaaS- und das Platform-as-a-Service-(PaaS-) Geschäft deutlich beschleunigen und doppelt so schnell wachsen wie der größte Wettbewerber, tönte der Softwaremilliardär. Ellison hat sich ebenso wie seine beiden CEOs Safra Catz und Mark Hurd vor allem auf Salesforce eingeschossen: Oracle werde die ZehnMilliarden-Dollar-Umsatzmarke im Cloud-Business eher erreichen als Salesforce. Im gesamten Geschäftsjahr 2015/16 erwirtschaftete Oracle Umsätze von 37 Milliarden Dollar (minus drei Prozent), davon 2,85 Milliarden Dollar mit Cloud-Angeboten (plus 36 Prozent). Der Nettogewinn lag um zehn Prozent unter dem des Vorjahrs und belief sich auf 8,9 Milliarden Dollar.