IBM denkt über die Öffnung seiner Power Server für das OpenCompute-Design nach
Die IBM-Verantwortlichen scheinen sich für die Idee zu erwärmen, Power Server auch als OpenCompute-Systeme zu bauen. „Ich werde OpenCompute-Systeme in mein Portfolio aufnehmen und anbieten, wenn die Nachfrage dafür da ist“, sagte Doug Balog, General Manager für den Bereich Power Systems bei IBM. OpenComputePower-Server würden auf einem offenen Systemdesign basieren und den Kunden mehr Flexibilität darin erlauben, welche Komponenten sie einsetzen. Power-basierte OpenCompute-Server wären eine Alternative zu den integrierten PurePower-Systemen von IBM, aber auch zu den offenen x86-basierten Server-Designs. Gerade Kunden, die hochskalierbare Ser- ver-Lösungen benötigten, hätten damit mehr Auswahl. Derzeit dominiert Intel mit seinen Chips das Server-Geschäft.
Die Konkurrenz schläft nicht
Wie konkret IBMs OpenComputePläne sind, wollte Balog nicht verraten. Um das Heft nicht aus der Hand zu geben, wird sich der Konzern allerdings sputen müssen. So haben die Cloud-Provider Google und Rackspace erst vor wenigen Wochen mit dem Server „Zaius“ein OpenCompute-System mit dem kommenden Power9-Prozessor von Intel gezeigt. Rackspace hatte schon zuvor einen Power8-basierten Server namens „Barreleye“präsentiert. Diese Vorstöße bele- gen, dass die Cloud-Anbieter durchaus auf der Suche nach Alternativen zu Intel-Systemen für die Bestückung ihrer Hyperscale-DataCenter sind. Das OpenComputeProjekt startete im Jahr 2011. Anbieter wie Facebook und Google nahmen das Design von Hardwarekomponenten wie beispielsweise Servern selbst in die Hand, um die Systeme besser an ihre spezifischen Anforderungen anpassen zu können. Die Geräte selbst werden von Auftragsfertigern in Fernost gebaut. Dieses Beispiel macht offensichtlich Schule, wie auch IBM einräumt. Balog zufolge setzen gerade Finanzinstitute – traditionell gute Power-Kunden – derzeit verstärkt OpenCompute-Server ein.