Die Nachfrage nach den Diensten von Freiberuflern ist wieder gestiegen
Digitalisierung und Industrie 4.0 sind Industrietrends, die sich positiv auf die Beschäftigungslage von IT-Freiberuflern auswirken. Die schlechte Nachricht für IT-Chefs: Mit dem Interesse an Freelancern steigen auch wieder deren Stundensätze.
Normalerweise laufen die Geschäfte für IT-Freiberufler zwischen dem Januar und März eines Jahres schlechter als in den Folgemonaten. Oft sind in dieser frühen Phase Projektbudgets noch nicht freigegeben. Erst im zweiten Quartal geht es dann richtig los. Das Jahr 2016 begann so gesehen atypisch: Der Freiberufler-Index des Hamburger Personaldienstleisters Geco lag mit einem Wert von 131 Punkten im ersten Quartal 2016 um knapp zwei Prozent über dem des vierten Quartals 2015. Die Zahl der Projektanfragen ist gestiegen, mit ihr kletterten die Stundensätze der Berater. So lagen die Beraterstundensätze mit einem Einzelwert von 122 Punkten im ersten Quartal 2016 um sieben Prozent über denen des vorhergehenden Quartals und um zwei Prozent über denen des vergleichbaren Vorjahreszeitraums. „Die Stagnation beziehungsweise leicht rückläufige Entwicklung des Vorjahres scheint damit erst einmal beendet“, meint Geco-Vorstand Günter Hilger. Bei Beratern, die sich auf Trendthemen wie Cloud Computing, IT-Security oder auch SAP HANA spezialisiert haben, sei ohnehin keine Stagnation bei den Stundensätzen zu erkennen – ebenso wenig bei den Softwareentwicklern. Dagegen gaben die Stundensätze der freiberuflichen Techniker und Administratoren mit 112 Punkten gegenüber dem Vorquartal um 2,5 Prozent nach. Im Vergleich zu den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres blieben die Stundensätze immer noch um 1,5 Prozent zurück.
Aufwärts ging es bei den Projektlaufzeiten, die sich mit einem aktuellen Wert von 183 Punkten aber immer noch deutlich unter dem Vorjahreswert (198 Indexpunkte) bewegen. Deutlich gestiegen ist indes die Anzahl der Projektanfragen. Mit einem Indexwert von 105 wurde der Stand des vorhergehenden Jahresviertels um drei Prozent übertroffen. Zieht man den Wert des vergleichbaren Vorjahresquartals zum Vergleich heran, ergibt sich sogar ein Zuwachs um 20 Prozent. Geco-Chef Hilger ist überzeugt, dass Themen wie Digitalisierung, Industrie 4.0 oder Security die Treiber im Markt sind und zu steigenden Projektanfragen führen werden.