Smart-Insurance-Initiative Generali Vitality – mit Rabatten zum gläsernen Versicherten
Seit Anfang Juli will Generali Deutschland im Rahmen einer Smart-Insurance-Initiative Versicherte mit Rabatten zu einem gesundheitsbewussten Leben erziehen. Giovanni Liverani, CEO von Generali Deutschland, sieht im Vitality-Programm nicht weniger als das Ziel, die Versicherung neu zu erfinden. Bisher sei es die Aufgabe von Generali gewesen, im Schadensfall da zu sein. Durch Big Data & Analytics sei man nun in der Situation, schon vorher Versicherte zu unterstützen, indem man Empfehlungen für ein besseres Leben gebe und damit späteren Schaden vermeide. Dabei kooperieren die Italiener in Europa mit dem südafrikanischen VitalityEntwickler Discovery. Die Rechnung, die Generali den Kunden aufmacht: Wer mit dem Rauchen aufhört, Sport treibt und sich gesund ernährt, lebt nicht nur länger und besser, er wird auch für seine Fortschritte und seine Ausdauer mit günstigeren Versicherungsprämien belohnt.
Fitness-Tracker zählen Punkte
Die Teilnahme an dem Programm ist freiwillig. Interessierte müssen jedoch zunächst einen Gesundheitscheck machen, bei dem auch nach Gewicht (BMI), Blutzucker oder Cholesterinspiegel gefragt wird. Außerdem sind Fitness-Aktivitäten zum Beispiel via FitnessTracker zu dokumentieren, damit sie in die Punktezählung einflie- ßen. Nachteile für den Kunden bringe das Programm nicht, beteuert der Versicherer: Selbst wenn ein Generali-Vitality-Teilnehmer keine Aktivität innerhalb des Programms ausübe, zahle er nie mehr als ein Kunde, der nicht am Vitality-Programm teilnimmt. Kritiker monieren, das Programm verletze das Solidaritätsprinzip der Versicherungen, indem Ältere und Kranke benachteiligt würden. Denn zu einem solchen Programm meldeten sich primär Menschen an, die ohnehin fit sind und gesund leben. Dadurch erhalte Generali tendenziell junge und gesunde Klienten mit einer guten Risikobewertung. Für die Kundenüberwachung bekam Generali bereits den Big Brother Award 2016 verliehen.