Pokémon Go – die kleinen gelben Monster könnten Augmented Reality zum Durchbruch verhelfen
Seit Pokémon Go am 6. Juli dieses Jahres die SmartphoneWelt enterte, ist ein beispielloser Hype um die kleinen Monster entfacht. Millionen Menschen weltweit streifen durch Städte und Natur, um mit ihren Mobilgeräten nach virtuellen Pokemons zu suchen und sie einzufangen. Das von Nintendo bereits 1996 veröffentlichte Spiel war bis dato nur auf den Konsolen des Herstellers verfügbar, erlebt jetzt jedoch mit dem Auftritt auf Apples iOS-und Googles Android-Plattform ein eindrucksvolles Revival.
Der Run auf die Monster weckt Phantasien. Die Forrester-Analystin Julie Ask geht davon aus, dass die App virtuellen Welten und Aug- mented Reality (AR) einen gewaltigen Schub geben kann: „Pokémon Go überbrückt auf perfekte Art und Weise die Trennung zwischen realer und digitaler Welt.“Den Entwicklern sei es gelungen, beide Welten so zu verschmelzen, das die Nutzer keine Hemmungen zeigten, Geld auszugeben und InApp-Käufe zu tätigen. Das lässt vor allem Marketing-Verantwortliche hellhörig werden. Alle bisherigen Versuche, AR einzusetzen, um beispielsweise Kunden mit virtuellen Anreizen in die Ladengeschäfte zu locken, sind gescheitert.
Dass der Pokémon-Hype nun eine zweite Welle auslöst, darauf deutet die Ankündigung von McDonald‘s hin, rund 3000 Schnellrestaurants zu Pokémon-Go-Arenen umzugestalten. Gerüchten zufolge hat Nintendo auch Verträge mit etlichen anderen Unternehmen in Vorbereitung – jetzt gilt es, die Kuh zu melken.
Seit dem Start von Pokémon Go hat sich der Marktwert des japanischen Unternehmens bereits mehr als verdoppelt. Mit nunmehr umgerechnet rund 39 Milliarden Euro ist Nintendo inzwischen mehr wert als der große Konkurrent Sony. Die Hoffnung, dass dies so bleibt, nähren bei den Japanern weitere legendäre Spielehelden aus der Vergangenheit. Super Mario und Zelda warten ebenfalls auf ihr Smartphone-Debüt.