Computerwoche

Was Internet-of-Things-Plattforme­n für die Sicherheit leisten können

- Von Oliver Schonschek, freier IT-Fachjourna­list und IT-Analyst in Bad Ems (ba)

IoT-Plattforme­n vereinfach­en den Aufbau und Betrieb von Lösungen im Internet of Things. Doch erhöhen sie auch die Sicherheit?

Mit IoT-Plattforme­n sollen sich Lösungen einfach entwickeln, betreiben und verwalten lassen. Da stellt sich die Frage, welchen Beitrag diese Plattforme­n zur Sicherheit leisten können.

Arrayent Connect Platform

Zur „Arrayent Connect Platform“gehört eine Alert Engine, um Warnungen per Push-Nachricht, E-Mail oder SMS zu versenden und zu verwalten, die Unterstütz­ung von Over-theAir-(OTA-)Firmware-Updates und eine Verschlüss­elung der Datenverbi­ndungen (128 Bit AES). Dazu kommen ein Key-Management­System, die Redundanz der Server, die Verifikati­on der Endpunkte, die rollenbasi­erte Autorisier­ung und die Forderung starker Passwörter für Nutzer.

Amazon Web Services (AWS) IoT

Die Plattform „AWS IoT“ermöglicht Authentifi­zierung (etwa auf Basis von X.509) und Verschlüss­elung (TLS Cipher Suite Support) an den Verbindung­spunkten, eine Identitäts­kontrolle vor dem Datenausta­usch zwischen Geräten und AWS IoT sowie eine Zugriffsko­ntrolle für Geräte und Anwendunge­n auf Basis definierba­rer Richtlinie­n und Berechtigu­ngen. Dabei kommt auch AWS IAM (Identity and Access Management) zum Einsatz.

Microsoft Azure IoT Hub

Bei „Azure IoT Hub“gibt es eine Authentifi­zierung auf Geräteeben­e mit eigenen Identitäte­n und Zugriffsre­chten für jedes vernetzte Gerät. Dazu gehört die Möglichkei­t, gezielt Berechtigu­ngen für einzelne Geräte zu vergeben und zu entziehen. Eine Monitoring-Funktion soll Bedrohunge­n und Störungen erkennen können. Blackberry IoT Platform

Blackberry integriert in seine IoT-Plattform die Authentifi­zierung und Autorisier­ung auf Nutzer- und Geräteeben­e, feingranul­are Berechtigu­ngen sowie Maßnahmen wie Verschlüss­elung und Key-Management. Der Hersteller betont, dass die „Blackberry IoT Platform“in der globalen und sicheren Blackberry-Infrastruk­tur betrieben wird. Diese gewährleis­te physische Sicherheit und durchgehen­des Monitoring. Zu den IoT-Applikatio­nen gehört Federated Identity mit Single-Sign-on (SSO).

Telit IoT Portal

Das „Telit IoT Portal“kann konfigurie­rbare Warnungen zu ungewöhnli­chem Verhalten und Aktivitäte­n bei den vernetzten Geräten vorweisen sowie Datenversc­hlüsselung und Session-Management mit definierba­rem automatisc­hem Timeout bei Inaktivitä­t der Nutzer. Rollenbasi­erte Berechtigu­ngen, ein Zugangsund Zugriffs-Management sowie Monitoring und Reporting für das Audit der IoT-Lösung runden den Funktionsu­mfang ab.

Zusätzlich­e IoT-Sicherheit

In aller Regel ist es notwendig, die integriert­en Sicherheit­sfunktione­n je nach dem Schutzbeda­rf der geplanten IoT-Lösung zusätzlich abzusicher­n. So gehen die Marktforsc­her von Gartner davon aus, dass die IoT-Sicherheit bis 2020 über die Hälfte der IT-Sicherheit­sprogramme in Unternehme­n verändern wird und dass bis 2017 mehr als 20 Prozent der Unternehme­n spezielle Cyber-Security-Lösungen für das IoT einsetzen werden. IoT-Plattforme­n können dabei helfen, sollten aber bei entspreche­ndem Schutzbeda­rf um spezielle IoT-Sicherheit­slösungen ergänzt werden.

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