Olympia 2016 in Rio de Janeiro – mögen die Hacker-Spiele beginnen
Die Olympischen Sommerspiele 2016 in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro haben bereits im Vorfeld mit zahlreichen Problemen und Skandalen zu kämpfen. Zu der allgegenwärtigen Terrorgefahr, der hohen Kriminalitätsrate, der innenpolitisch brisanten Lage in Brasilien und dem russischen Doping-Skandal kommen nun die zu erwartenden Angriffe durch Hacker und CyberKriminelle. Experten sind sich einig, dass deren Aktivitäten in den kommenden Wochen zunehmen werden.
Samir Kapuria, Senior Vice President bei Symantec, spricht sogar davon, dass die olympischen Spiele zu einem Leuchtturmprojekt für Hacker und Cyber-Kriminelle geworden seien. Auch bei zurückliegenden Sportereignissen seien Hacker mit Fake-Tickets und betrügerischen Wett-Services auf User-Fang gegangen. Dabei nutzten sie unter anderem Phishing-Mails und Social-MediaPlattformen für die Verbreitung von Malware. Thomas Fischer, Sicherheitsforscher bei Digital Guardian, hat schon jetzt einen Anstieg von Phishing-Kampagnen mit Bezug zu Olympia 2016 festgestellt. Das typische Vorgehen in solchen Fällen: User bekommen eine E-Mail, die eine angehängte Einladung zu einer angeblichen Olympia-Ticket-Lotterie enthält. In Wahrheit handelt es sich bei dem Anhang um einen Schadcode, der dafür sorgt, dass der Ransomware-Trojaner Locky auf dem Rechner Einzug hält und damit beginnt, sämtliche Daten zu verschlüsseln.
Besucher der Spiele sollten sich darüber im Klaren sein, dass Online-Banking-Betrug in Brasilien verbreitet ist. Dmitry Bestuzhev, Head of Global Research bei Kaspersky, mahnt zur Vorsicht – insbesondere bei Benutzung von Geldautomaten oder bei Bezahlung an PoS-Kassensystemen. Gerade Letztere sind in den letzten Jahren zu einem beliebten Angriffsziel von Hackern geworden.