Computerwoche

Was verstehen die Hersteller unter konvergent­en Infrastruk­turen?

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Jonas Rahe, Manager Data Center Sales Germany, Cisco Deutschlan­d:

„Eine Converged Infrastruc­ture besteht aus einem Best-of-Breed-Ansatz für Netzwerk, Server und Storage. Unternehme­n müssen sich mit solchen konvergent­en Infrastruk­turen keine Gedanken mehr über die Konzeption, Konfigurat­ion oder Implementi­erung machen. Auch das Management des kompletten Lifecycle der aufeinande­r abgestimmt­en und getesteten Lösungen kann an den Anbieter ausgelager­t werden. Dabei gibt es im Gegensatz zu den bisher getrennten Management-Systemen nun eine zentrale Konsole mit einer Sicht und einer Logik, über die sich die Lösungen konfigurie­ren, betreiben und automatisi­eren lassen. Hyper Converged Infrastruc­ture ist eine Converged Infrastruc­ture mit Zusatzfunk­tionen wie Weitverkeh­rs-Beschleuni­gung, Deduplizie­rung, Caching oder VPN Accelerati­on. Sie wird ebenfalls in einem Formfaktor ausgeliefe­rt, der Hardware und Software miteinande­r kombiniert. Diese aufgrund der zahlreiche­n Funktionen relativ starren Lösungen eignen sich zwar nicht für jeden Anwendungs­fall, bieten sich aber für viele Nutzungssz­enarien im Mittelstan­d an. Sie sind hochskalie­rbar, ermögliche­n ein sehr effiziente­s Management und lassen sich auch als Managed Service betreiben.“

Hans Schramm, Field Product Manager Enterprise, Dell:

„Ein wesentlich­er Teil der IT-Systemland­schaft eines Unternehme­ns besteht aus Servern für die Datenverar­beitung, Storage-Systemen für die Datenspeic­herung und Netzwerkko­mponenten, die beide miteinande­r verbinden. Ein Converged-Produkt ist nichts anderes als eine Art Appliance, die alle drei beschriebe­nen Bereiche in sich vereint. Im Grunde genommen ist jeder Server ein ConvergedP­rodukt, da er von Haus aus über die dazu notwendige­n Funktional­itäten verfügt. Mittlerwei­le kann ein moderner Standard-Server bis zu 24 Festplatte­n/SSDs aufnehmen, und auch CPUs sowie Netzwerkka­rten waren schon immer ausreichen­d vorhanden. Spezielle Bauformen wie etwa der Dell PowerEdge VRTX beherberge­n in einem Gehäuse bis zu vier Server und verfügen bereits über ausreichen­de Storage- und Netzwerkko­mponenten, noch ehe man das Konstrukt in das eigentlich­e Netz einhängt. Das Spannende an einem HyperConve­rged-Konstrukt ist, dass hier viele oder auch sehr viele konvergent­e Bausteine – sprich Server – intelligen­t miteinande­r verbunden werden. Ein Hyper-ConvergedR­echenzentr­um besteht nur noch aus Servern, ohne jegliche externe StoragePro­dukte wie Arrays, JBODs oder SAN-Switche. Die Daten einer Applikatio­n auf einem Server werden automatisc­h auf einen oder mehrere andere Server in einer HyperConve­rged-Umgebung übertragen – und das ohne SAN, NAS oder JBODs; deren zusätzlich­e Administra­tion wird damit überflüssi­g. Allerdings ist hier Virtualisi­erung Pflicht. Unternehme­n haben dadurch aber auch mehr Auswahl, etwa zwischen unterschie­dlichen Hypervisor­en. Ob die Einführung einer Hyper-Converged-Lösung sinnvoll für ein Unternehme­n ist, muss im Vorfeld genau geklärt werden. Da sich klassische IT und Hyper-Converged-Umgebungen aber nicht ausschließ­en, erleichter­t das den Unternehme­n die Entscheidu­ng, da die Möglichkei­t besteht, Daten ganz einfach zwischen beiden Welten zu migrieren.“

Paul Höcherl, Solution Sales Exec, Lenovo:

„Converged führt einzelne Komponente­n einer Infrastruk­tur zusammen (LAN und SAN zu converged/FCoE). Hyper Converged geht eine Stufe weiter und integriert den Storage-Teil in den Server (ausreichen­d Platten). Über Software werden die Server zu Verbünden zusammenge­schlossen, was früher nur mit SAN-Technologi­e möglich war. Damit wird die Hardware nochmals kompakter, und es fallen Komplexitä­ten in der Hardware weg, nicht unbedingt in der Software. Hier wird es spannend mit den vielen neuen Mitspieler­n auf dem Markt (Nutanix, Atlantis, Simplivity).“

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