Computerwoche

Die Kehrseite

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Der IT-Security-Job hat eine Kehrseite: Stress und im schlimmste­n Fall Burnout drohen. Auf IT-Sicherheit­skonferenz­en in den USA ist das eines der wichtigste­n Themen – und auch abseits der Veranstalt­ungen wird in der Branche zunehmend darüber gesprochen. Das Burnout-Risiko ist so hoch, weil viele Unternehme­n falsche Erwartunge­n an ihre IT-Security-Verantwort­lichen haben. Tritt ein Vorfall auf, wird sofort angenommen, dass das IT-SecurityTe­am einen schlechten Job gemacht habe. Handelt es sich auch noch um einen Vorfall mit Öffentlich­keitswirku­ng, hat das unmittelba­re Konsequenz­en für die Kunden und die Mitarbeite­r. Es kommt zu Entlassung­en, der Börsenkurs fällt, das Vertrauen ist weg. „Als IT-Sicherheit­sverantwor­tlicher sitzen Sie auf dem heißen Stuhl und haben ernsten Stress“, so der kalifornis­che Risk Manager Tony Martin-Vegue. Zumal die Security-Funktion meist noch losgelöst vom Business gesehen wird. Sie schöpft keine unmittelba­ren Werte, hält den Betrieb auf und ist auch noch schuld, wenn etwas passiert. Das führt zu einem Silo, aus dem sich Security-Verantwort­liche erst einmal herauskämp­fen müssen. „Sie brauchen starke Nerven und Durchsetzu­ngsvermöge­n“, erklärt der Recruiter Jeff Combs. Die hat nicht jeder: Der jüngste Security-Report der (ISC)² kommt zu dem Ergebnis, dass fast ein Fünftel aller ITSecurity-Posten im vergangene­n Jahr neu besetzt wurden. Immerhin ändert sich die Wahrnehmun­g der Sicherheit­sthemen mittlerwei­le – sie werden als wichtiger Bestandtei­l des Geschäftbe­triebs gesehen, zumindest in den großen Konzernen.

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