GE und Siemens übernehmen Spezialisten für Additive Manufacturing – auch als 3D-Druck bekannt
General Electric (GE) plant, die Lübecker SLM Solutions AG für 683 Millionen Euro zu kaufen. Etwas mehr als 600 Millionen Euro legt GE zudem für den schwedischen Konzern Arcam hin.
Bei GE soll SLM Solutions in die Luftfahrtsparte eingegliedert werden. SLM-Gründer und Aufsichtsratschef Hans-Joachim Ihde sieht die Übernahme als logischen Schritt: „GE begleitet uns als Anwender und Kunde schon seit unserer Anfangszeit. In der Luft- und Raumfahrttechnik haben sie eine Vorreiterrolle eingenommen und frühzeitig die Vorteile des selektiven Laserschmelzens – zum Beispiel beim eingesparten Gewicht der Bauteile – erkannt.“GE hofft mit Produkten aus 3D-Druck-Verfahren bis 2020 jährlich eine Milliarde Dollar umzusetzen.
Dem 3D-Druck, der nach anfänglicher Euphorie eine Talsohle durchschritten hatte, wird in der Fertigung wieder viel zugetraut – vor allem in der Luftfahrt gab es hier zuletzt Neuigkeiten. So hatte Airbus bei der Luftahrtschau ILA in Berlin mit „Thor“ein unbemanntes, ferngesteuertes Modell eines zweimotorigen Transportflugzeugs vorgestellt. 90 Prozent der Komponenten stammten dabei aus dem 3D-Druck-Verfahren. Das Modell hat ein Gewicht von 21 Kilogramm. Produktionszeit und Kosten lagen nach Herstellerangaben deutlich unter den Werten des konventionellen Verfahrens.
Auch Siemens investiert
Anfang August hatte auch die Siemens AG angekündigt, verstärkt in Additive Manufacturing (AM) beziehungsweise den 3D-Druck zu investieren. Die Münchner sicherten sich 85 Prozent der Anteile am britischen Dienstleister Materials Solutions Ltd. Das Unternehmen gehört ebenfalls zu den Pionieren beim Einsatz des Selective-Laser-Melting-(SLM-)Verfahrens, das zur Herstellung von strapazierfähigen Bauteilen aus Stahl verwendet wird.