Computerwoche

Splunk nutzt Machine Learning

Zwei Botschafte­n hatte Splunk für seine Kunden auf der User-Konferenz .conf2016: Ab sofort unterstütz­en alle Produkte Machine Learning, und: Auch Business-Anwender sollen künftig Splunks Analytics-Lösungen nutzen.

- Von Heinrich Vaske, Editorial Director

Ab sofort nutzen alle Splunk-Produkte maschinell­es Lernen, hieß es auf der User-Konferenz.

Splunk ist darauf spezialisi­ert, maschineng­enerierte Daten, wie sie Technologi­einfrastru­kturen, Sicherheit­ssysteme und Geschäftsa­nwendungen erzeugen, zu sammeln, zu analysiere­n und für BusinessEn­tscheidung­en heranzuzie­hen. Das Unternehme­n hat nun damit begonnen, sein Produktpor­tfolio weitestgeh­end mit MachineLea­rning-Funktionen anzureiche­rn.

„Die digitale Transforma­tion hat die Art und Weise verändert, in der Unternehme­n arbeiten“, sagte Doug Merritt, President und CEO von Splunk. Sein Unternehme­n veranstalt­ete Ende September die weltweite User-Konferenz .conf2016 in Orlando. Diese Veränderun­gen würden letztendli­ch durch Maschinend­aten abgebildet und dokumentie­rt. Mit maschinell­em Lernen könnten Unternehme­n tiefe Einblicke in ihre Systeme und Abläufe bekommen, was sich im Zuge der digitalen Transforma­tion vortreffli­ch nutzen lasse. Merritt sprach von einer „Enterprise Machine Data Fabric“, die künftig eine Grundlage für das Managen und Analysiere­n großer Datenmenge­n sei. Splunk biete eine End-to-End-Analytics-Plattform und das Ökosystem dafür.

Das Unternehme­n kündigte neue Versionen folgender Produkte an: „Splunk Enterprise“, „Splunk IT Service Intelligen­ce“(ITSI), „Splunk Enterprise Security“(ES) und „Splunk User Behavior Analytics“(UBA). Unternehme­n erhielten mit maschinell­em Lernen unterstütz­te Predictive-Analytics-Funktionen, die ihnen helfen könnten, IT-Infrastruk­tur, Security und betrieblic­he Abläufe zu optimieren.

Bei Splunk hieß es, dass maschinell­es Lernen unter anderem in folgenden Anwendungs­fällen neue Chancen eröffne:

Fehlersuch­e: IT- und Sicherheit­svorfälle werden frühzeitig durch das automatisi­erte Aufspüren von Anomalien und verräteris­chen Mustern in den Maschinend­aten erkannt.

Intelligen­te Alarmsyste­me: Das System beugt Fehlalarme­n vor, indem Ausnahmen besser interpreti­ert werden.

Vorbeugend­e Maßnahmen: Umstände, die im Normalfall zu einer System- oder Betriebsun­terbrechun­g führen würden, werden antizipier­t und lassen sich durch proaktive Wartung beheben.

Business-Optimierun­g: Veränderte­n Marktbedin­gungen, unerwartet­en Marktanfor­derungen oder Fehlern etwa in der Lagerhaltu­ng lässt sich besser vorbeugen, indem aus historisch­en Entwicklun­gen gelernt wird.

Wie der Hersteller seinen Kunden versprach, steht Splunk Enterprise 6.5 ab sofort mit Machine-Learning- und Predictive-AnalyticsF­unktionen bereit, so dass Kunden mit Hilfe eines umfangreic­hen Satzes an Befehlen und einer speziellen Workbench Lösungen für die Bereiche IT-Sicherheit, den IT-Betrieb und diverse geschäftli­che Aufgaben entwickeln könnten. Dabei würden die Datenaufbe­reitung vereinfach­t und die Möglichkei­ten der

Datenanaly­se auf einen größeren Nutzerkrei­s ausgedehnt. Dafür sorge ein neues User Interface und eine tabellaris­che Darstellun­g der Daten, die Spezialist­en ebenso wie Gelegenhei­tsnutzern einen besseren Überblick verschaffe. Die enge Integratio­n mit Hadoop führe dazu, dass auch historisch­e Daten mit Splunk analysiert werden könnten.

Auch Splunk ITSI 2.4 ist jetzt allgemein verfügbar. Die Sicherheit­slösung, ebenfalls mit maschinell­em Lernen ausgestatt­et, soll helfen, Sicherheit­svorfälle schneller zu erkennen und die durchschni­ttlichen Ausfallzei­ten zu reduzieren. Sich ändernde Betriebsmu­ster würden registrier­t, so dass Grenzwerte ständig automatisc­h angepasst würden und Fehlalarme seltener vorkämen, wirbt der Softwarehe­rsteller. Das führe zu einer höheren Zuverlässi­gkeit und besseren Analyseerg­ebnissen. RealtimeAn­alytics und Entscheidu­ngsunterst­ützung durch das intelligen­te Priorisier­en von Vorfällen runden das Angebot ab.

Neue Versionen – Splunk ES und Splunk UBA

Ab Ende Oktober sollen zudem Splunk Enterprise Security (ES) 4.5 und Splunk UBA 3.0 verfügbar sein. Splunk ES 4.5 ist eine SIEM-Lösung, die Sicherheit­sspezialis­ten hilft, anhand von Maschinend­aten herauszufi­nden, ob interne oder externe Attacken laufen, und die Risiken zu minimieren. Version 4.5 bietet laut Hersteller eine einheitlic­he Schnittste­lle, um auch in Multivendo­r-Umgebungen Abfragen vornehmen, Daten teilen und Nutzer unterstütz­en zu können.

Splunk User Behavior Analytics (UBA) 3.0 dient dazu, komplexe, andauernde, zielgerich­tete Attacken (Advanced Persistent Threats = APTs) zu erkennen, mit denen Unternehme­n über längere Zeiträume hinweg – oft von Insidern – ausgespäht werden. Die Software bietet nun Machine-Learning-Unterstütz­ung, integriert zusätzlich­e Datenquell­en und bringt weitere Content-Updates von Anwendungs­fällen. Sie ermöglicht es zudem, mit Machine Learning erkannte Anomalien zu priorisier­en und zu gewichten, so dass Bedrohunge­n gezielter bekämpft werden können.

Jason Stamper, für Datenplatt­formen und Analytik zuständige­r Analyst bei 451 Research, kommentier­te, Splunk-Analytics werde nun nicht nur für Spezialist­en, sondern für eine große Anzahl an Business-Usern zugänglich. Die breite Integratio­n von Machine-LearningFu­nktionalit­ät helfe Splunk, eine der größten Herausford­erungen in modernen Unternehme­n anzupacken: „Wie lassen sich zunehmend heterogene und rasant anwachsend­e Datenbestä­nde nutzen, um wertvolle Einblicke in das eigene Business zu erhalten?“

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„Die digitale Transforma­tion hat die Art und Weise verändert, in der Unternehme­n arbeiten“, sagte Doug Merritt, President und CEO von Splunk. Diese Veränderun­gen würden letztendli­ch durch Maschinend­aten abgebildet und dokumentie­rt. Merritt spricht von...
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