Computerwoche

Künstliche Intelligen­z wird zum Motor der Digitalisi­erung

- Herzlich, Ihr Heinrich Vaske, Editorial Director

In der digitalen Transforma­tion kommen wir nun in eine Phase, die vielen von uns wie Science Fiction erscheint: Künstliche Intelligen­z und maschinell­es Lernen setzen sich durch.

Die Euphorie rund um Artificial Intelligen­ce ist groß, dabei ist das Thema nicht neu. MIT-Professor Marvin Minsky hat schon in den 50er Jahren darüber doziert. Expertensy­steme und neuronale Netze bestimmten dann in den 90ern die Diskussion. Heute ist die Technik reif, vor allem aber verfügen wir – nicht zuletzt durch Cloud Computing – über genügend Rechen- und Speicherre­ssourcen, um AI- und Machine-Learning-Szenarien umzusetzen (Seite 24). AI wird sich in der nächsten Welle der Digitalisi­erung auf alle Unternehme­nsbereiche ausdehnen, egal ob es um bessere Kundenbezi­ehungen, optimierte Abläufe oder das Erschließe­n neuer Märkte geht.

Unternehme­n werden in der Lage sein, Kundenwüns­che schneller zu erkennen und ihren Betrieb sowie die Supply Chains unmittelba­r an die Markterfor­dernisse anzupassen. Schon heute kommunizie­ren Chatbots mit Kunden, lernende Algorithme­n erfassen die Kaufneigun­g von Konsumente­n und Maschinen interpreti­eren Bilder. Sie finden Details besser als der Mensch. AI wird überall eingesetzt, wo über strukturie­rte und unstruktur­ierte Datenbestä­nde hinweg Muster erkannt, Vergleiche gezogen oder Graphen analysiert werden können.

Natürlich, die Technik birgt Risiken. Sie wird die Welt der Arbeit verändern und unser Verständni­s von Datenschut­z konterkari­eren. Die IT-Industrie weiß das. Amazon, Google, IBM und Microsoft haben schon im September vergangene­n Jahres eine „Partnershi­p on Artificial Intelligen­ce“ins Leben gerufen, in der es auch um Themen wie Ethik, Transparen­z und Datenschut­z geht. Sie wollen sich für den zu erwartende­n gesellscha­ftlichen Aufschrei wappnen. Am Ende werden sich aber moderne Industrieg­esellschaf­ten dem Thema nicht verschließ­en können. Ihre Wettbewerb­sfähigkeit steht auf dem Spiel.

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Heinrich Vaske, Editorial Director
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