Künstliche Intelligenz wird zum Motor der Digitalisierung
In der digitalen Transformation kommen wir nun in eine Phase, die vielen von uns wie Science Fiction erscheint: Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen setzen sich durch.
Die Euphorie rund um Artificial Intelligence ist groß, dabei ist das Thema nicht neu. MIT-Professor Marvin Minsky hat schon in den 50er Jahren darüber doziert. Expertensysteme und neuronale Netze bestimmten dann in den 90ern die Diskussion. Heute ist die Technik reif, vor allem aber verfügen wir – nicht zuletzt durch Cloud Computing – über genügend Rechen- und Speicherressourcen, um AI- und Machine-Learning-Szenarien umzusetzen (Seite 24). AI wird sich in der nächsten Welle der Digitalisierung auf alle Unternehmensbereiche ausdehnen, egal ob es um bessere Kundenbeziehungen, optimierte Abläufe oder das Erschließen neuer Märkte geht.
Unternehmen werden in der Lage sein, Kundenwünsche schneller zu erkennen und ihren Betrieb sowie die Supply Chains unmittelbar an die Markterfordernisse anzupassen. Schon heute kommunizieren Chatbots mit Kunden, lernende Algorithmen erfassen die Kaufneigung von Konsumenten und Maschinen interpretieren Bilder. Sie finden Details besser als der Mensch. AI wird überall eingesetzt, wo über strukturierte und unstrukturierte Datenbestände hinweg Muster erkannt, Vergleiche gezogen oder Graphen analysiert werden können.
Natürlich, die Technik birgt Risiken. Sie wird die Welt der Arbeit verändern und unser Verständnis von Datenschutz konterkarieren. Die IT-Industrie weiß das. Amazon, Google, IBM und Microsoft haben schon im September vergangenen Jahres eine „Partnership on Artificial Intelligence“ins Leben gerufen, in der es auch um Themen wie Ethik, Transparenz und Datenschutz geht. Sie wollen sich für den zu erwartenden gesellschaftlichen Aufschrei wappnen. Am Ende werden sich aber moderne Industriegesellschaften dem Thema nicht verschließen können. Ihre Wettbewerbsfähigkeit steht auf dem Spiel.