Microsoft übernimmt Simplygon und will 3D-Modelle für VR und AR entwickeln
Microsoft hat das schwedische Unternehmen Simplygon übernommen. Die Firma ist darauf spezialisiert, das Entwickeln und Bearbeiten von 3D-Modellen zu verbessern und zu beschleunigen. Die Lösung der Schweden reduziert das Datenvolumen verschiedener 3D-Modellformate, indem bestimmte Details aus den Modellen herausgerechnet werden, ähnlich wie es bei der Komprimierung von Bilddateien funktioniert. In der Folge lassen sich die so modifizierten 3D-Modelle schneller aufbauen, und die Nutzer benötigen weniger leistungsstarke Hardware. 3D-Modelle setzen sich aus Polygonen zusammen, die ein Objekt im Raum beschreiben. Je mehr Polygone definiert sind, desto detailgetreuer wird ein Modell dargestellt. Allerdings braucht es mit wachsender Polygonzahl auch mehr Rechenpower, um das entsprechende Modell zu rendern.
Mehr oder weniger Polygone
Die Simplygon-Lösung vereinfacht 3D-Modelle an flacheren Stellen, an denen weniger Polygone erforderlich sind, und ergänzt Strukturen an komplexeren Stellen für mehr Detailtreue. Firmenangaben zufolge lässt sich die Polygonzahl um bis zu 90 Prozent verringern, ohne Einbußen der Qualität hinnehmen zu müssen. In der Vergan- genheit machte Simplygon den Hauptteil seines Geschäfts mit Spieleentwicklern. Vor rund einem Jahr kam mit Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) ein weiterer Schwerpunkt hinzu. Beispielsweise arbeitete das Unternehmen mit Archäologen zusammen, um mit 3D-Modellen alte Siedlungen auf Smartphones und Tablets wieder ins Leben zu rufen. Vor allem dieser Aspekt dürfte für Microsoft interessant sein. Der Konzern will seine Entwicklung rund um VR und AR forcieren. „3D for everyone“haben die Microsoft-Verantwortlichen ihre Vision betitelt, um neue Kreativitätsanwendungen rund um Windows zu entwickeln.