Raspberry Pi Foundation stellt neues Compute Module für industrielle Anwendungen vor
Mit dem Compute Module 3 (CM3) hat die Raspberry Pi Foundation eine neue Version ihres Single-Board-Computers für Industrie-Anwendungen präsentiert. Der Preis ist mit knapp 30 Euro praktisch unverändert geblieben. Das neue Modul ist Pin-kompatibel zu seinem Vorgänger und hat fast die gleichen Abmessungen. Damit sollen sich Geräte, die bereits mit der Vorgängerversion arbeiten, leicht aufrüsten lassen.
Gedreht hat der Hersteller vor allem an der Leistungsschraube. So arbeitet das neue Modul nun mit einem Broadcom BCM2837 SoC (System on Chip), das vier auf 1,2 Gigahertz getaktete CPU-Kerne enthält. Damit wurde die Leistung im Vergleich zum Vorgängermodul deutlich erhöht. Außerdem hat der Hersteller den Arbeitsspeicher auf 1 GB verdoppelt. Im Gegensatz zum bereits im vergangenen Jahr vorgestellten Raspberry Pi 3 verfügt das CM3 über deutlich weniger Schnittstellen. USB, Ethernet, WiFi, SD Card und Display-Anschluss fehlen. Es gibt nur einen 200 Pin breiten SoDIMM-Anschluss. Unternehmen, die das CM3 in ihre Produkte integrieren möchten, benötigen ein BreakoutBoard als Träger. Erfinder Eben Upton rechnet daher nicht mit einer schnellen Verbreitung des neuen Minirechners. Hersteller müssten ihre Produkte erst mit einem entsprechenden Slot ausrüsten, der das CM3 aufnehmen kann. Zu den Anbietern, die bereits mit dem CM3 planen, gehört NEC. Der Hersteller will die neuen Modelle seiner P- und V-Display-Serien mit dem Computing-Modul ausrüsten. Die NEC-Verantwortlichen sehen ihre so aufgerüsteten Large-Format-Displays vor allem im Internet of Things (IoT). Mit Hilfe des Compute-Moduls sollen sich die Anzeigen an individuelle Bedürfnisse anpassen lassen.
Beispielsweise eigneten sich die Geräte für die Bereiche Digital Signage, Streaming und Präsentationen. Vor allem Branchen wie den Einzelhandel, Luftfahrt, Transport und den Bildungssektor will NEC mit seinen neuen DisplayProdukten adressieren.