Was tun bei veralteten SAP-Kenntnissen?
1. „Ich bin Diplombetriebswirt, 43 Jahre alt und habe acht Jahre in der SAP-Welt gearbeitet – schwerpunktmäßig mit SAP CRM und dem SAP Solution Manager. Danach wechselte ich in eine Inhouse-Position und habe in einem SAP-fernen IT-Bereich gearbeitet. Nun baut das Unternehmen Stellen ab, und ich bin betroffen. Meine Bewerbungen im SAP-Umfeld führen nicht zum Erfolg, da ich wohl zu lange aus dem Geschäft bin. Beim zurzeit gefragten Thema Cloud fehlen mir die Kenntnisse, und programmieren kann ich auch nicht. Ich habe mich in eine Sackgasse begeben und weiß nicht, wie ich meine Arbeitsmarktchancen verbessern könnte. Wäre eine SAP-Weiterbildung eine Möglichkeit, oder soll ich mich umorientieren?“
Personalberater Reinfried Grundmann von HSC antwortet: „Das sehen Sie richtig, dass Sie mit veralteten SAP-Kenntnissen nur wenige Chancen haben, wieder im SAP-Umfeld Fuß zu fassen. Wenn ich heute wieder in den SAPMarkt einsteigen wollte, würde ich mich mit Themen rund um die Digitalisierung beziehungsweise die Analyse von Daten intensiv beschäftigen, um meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Stöbern Sie als Erstes in der Fachpresse, auch in der CW online. Sollten Sie also mit dem Thema SAP liebäugeln – gezielte Schulungen zu den einzelnen Themen bietet SAP online unter dem Begriff ,openSAP‘.
Aber zurück zu Ihrem Profil: Neben den Grundkenntnissen in der Technik und der Programmierung liegt Ihr Schwerpunkt mehr im Kaufmännischen. Wenn Sie ein eher extrovertierter Typ sein sollten, bieten sich Arbeitsmög- lichkeiten im Anforderungs-Management beziehungsweise an der Schnittstelle zwischen den fachlichen Anforderungen und der Umsetzung durch die IT, da Sie beide Bereiche kennen.“
2. „Ich befinde mich aktiv in der Bewerbungsphase und gehe gerade meine Anfragen auf Xing durch. Seit Neuestem wurde ich auch in Facebook zum Thema Jobsuche angesprochen. Ich hatte Facebook bisher mehr als private Plattform gesehen. Muss ich mein Profil dort jetzt auch professionell ausrichten? “
Headhunter Grundmann meint dazu: „Früher als Manager und auch heute als Personalberater sind die sozialen Netzwerke immer mein erster Schritt gewesen, um mir einen Eindruck von einer Person zu verschaffen. Hierzu gehören in erster Linie Xing, LinkedIn und Facebook. Xing ist für den deutschen, LinkedIn mehr für den internationalen Arbeitsmarkt und Facebook für die privaten Informationen über potenzielle Bewerber/Kandidaten.
In letzter Zeit sind Xing und LinkedIn aber dabei, ihre Geschäftsmodelle umzubauen und mehr Umsätze über ihre Services zu generieren. Dies ist der Grund, warum auch Unternehmen und Personalberater in Zukunft immer mehr versuchen werden, auch über Facebook Kandidaten zu finden, um Kosten zu sparen. Also lautet meine Antwort auf Ihre Frage Ja. Um bei Wechselinteresse gefunden zu werden, sollte man auch in Facebook sein Profil Business-orientiert und professionell ausrichten. Für mich kommt es nur zur ersten Kontaktaufnahme in Frage. Facebook ist mehr darauf ausgelegt, dass meine direkten Freunde oder auch die Facebook-Community meine Kommunikation oder auch die Chronik sehen können. Falls Sie also mit einem Familienmitglied ihres Chefs über Facebook befreundet sind, sollten Sie bei der Kommunikation, was den Bereich Personalberatung betrifft, sehr vorsichtig sein. Grundsätzlich gilt immer, dass man auch beim Posten von privaten Informationen in den sozialen Netzwerken darauf achten sollte, dass sie keinen negativen Eindruck hinterlassen.“