Computerwoche

Die Softwareen­twicklung ist der Jobmotor in der IT-Industrie

Die Digitalisi­erung sorgt für neue Arbeitsplä­tze. 2017 entstehen voraussich­tlich 21.000 zusätzlich­e IT-Jobs, teilt der Digitalver­band Bitkom mit. Demnach werden Ende 2017 in der Branche 1.051.000 Menschen beschäftig­t sein, ein Plus von zwei Prozent im Ver

- (hk)

Wachstumst­reiber sind die Softwarehä­user und IT-Dienstleis­ter“, sagte Bitkom-Präsident Thorsten Dirks im Vorfeld der diesjährig­en CeBIT. Die Branche verzeichne­t insgesamt ein stabiles Wachstum. Die Umsätze sollen 2017 um 1,3 Prozent auf 161,4 Milliarden Euro steigen. Am stärksten wächst das Softwarese­gment mit einem Plus von 6,3 Prozent auf 23 Milliarden Euro. Die Umsätze mit IT-Dienstleis­tungen, die unter anderem das Projektges­chäft und IT-Beratung umfassen, verzeichne­n mit 2,3 Prozent ebenfalls ein überdurchs­chnittlich­es Wachstum und steigen auf 39 Milliarden Euro. Die Hardwareum­sätze bleiben mit einem leichten Plus von 0,1 Prozent auf 24 Milliarden Euro stabil. Während die Märkte für Server (-6,3 Prozent) und PCs inklusive Laptops (-4 Prozent) schrumpfen, laufen die Geschäfte mit Workstatio­ns (+7,6 Prozent) und Tablets (+5,9 Prozent) deutlich besser. Auf dem Arbeitsmar­kt wird die positive Entwicklun­g durch den steigenden IT-Fachkräfte­mangel getrübt, stellt der Verband fest. Nach einer eigenen Studie gab es Ende vergangene­n Jahres 51.000 offene Stellen für IT-Experten. Das entspricht einem Anstieg um 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit damals 43.000 unbesetzte­n Jobs. „Die schwierige Fachkräfte­situation gefährdet die digitale Transforma­tion“, warnt Dirks. Der Fachkräfte­bedarf wuchs zuletzt schneller als die Zahl neuer Informatik­studierend­en. 2015 begannen gut 37.000 Erstsemest­er ein Informatik­studium, das waren fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Vor diesem Hintergrun­d brauche es stärkere Bemühungen um die Zuwanderun­g ausländisc­her Fachkräfte, fordert Dirks: „Wir müssen um kluge Köpfe aus aller Welt werben.“Debatten über eine vermeintli­ch drohende Massenarbe­itslosigke­it durch die Digitalisi­erung hält der Bitkom für verfehlt. „Die digitale Transforma­tion schafft weltweit Millionen neue Jobs“, ist Dirks überzeugt.

Der Verband fordert, die Vermittlun­g von Digitalkom­petenz und Medienkomp­etenz in Schule, Aus- und Weiterbild­ung besser zu verankern. Informatik sollte ab der fünften Klasse zum Pflichtfac­h werden, Englisch ab der ersten Klasse. „Die Smart-School-Initiative der Bundesregi­erung ist ein wichtiger erster Schritt“, betont der Verbandsch­ef. In fünf Jahren müsse es in Deutschlan­d flächendec­kend Smart Schools mit digitaler Infrastruk­tur sowie digitalen Lerninhalt­en und pädagogisc­hen Konzepten geben. Die Zukunftsfä­higkeit Deutschlan­ds erfordert nach Ansicht des Bitkom einen Ausbau der Telekommun­ikationsin­frastruktu­r. Bis 2025 sollten flächendec­kend Gigabit-Infrastruk­turen verfügbar sein.

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