Computerwoche

DXC Technology geht an den Start

Fusion von CSC und der HPE-Dienstleis­tungsspart­e ist abgeschlos­sen.

- (ba)

Die Fusion von CSC und dem IT-Services-Arm von Hewlett-Packard Enterprise ist abgeschlos­sen. Seit Anfang April ist DXC Technology am Start und will sich den Kunden als Partner für die digitale Transforma­tion andienen.

Technologi­e verändert Unternehme­n und Branchen rasend schnell“, sagt Mike Lawrie, Chairman, President und CEO von DXC Technology. Sein Unternehme­n trete an, den Kunden zu helfen, den digitalen Wandel erfolgreic­h zu meistern. Zusammen mit Partnern wolle man die Kunden dabei unterstütz­en, sich die Kraft der Innovation nutzbar zu machen, um bessere Geschäftse­rgebnisse zu erzielen. Das weitverzwe­igte Partnernet­z zählt rund 250 Firmenname­n – darunter die 14 strategisc­hen Partner AT&T, AWS, Dell EMC, HCL, HP, HPE, IBM, Lenovo, Micro Focus, Microsoft, Oracle, PwC, SAP und ServiceNow. DXC selbst will sich als unabhängig­er ITDienstle­ister aufstellen. Zwar gebe es aus der Historie heraus enge Bande zu HPE, erläuterte Michael Eberhardt, Vice President und General Manager der Region North and Central Europe. Außer der Outsourcin­g-Partnersch­aft mit HPE und Abnahmever­pflichtung­en für HPE-Geräte agierten die Unternehme­n aber völlig unabhängig voneinande­r: „Wir sind HPE-minded, aber nicht HPE-blind.“

Die digitale Transforma­tion, in der viele Anwenderun­ternehmen derzeit stecken, dürfte auch für DXC selbst die größte Herausford­erung sein. Analysten empfehlen dem fusioniert­en Dienstleis­ter, eine Duftmarke in Zukunftsmä­rkten wie Cloud Computing zu setzen und mit Skills für neue Techniken rund um Analytics, künstliche Intelligen­z (KI) und Machine Learning (ML) zu punkten. Das dürfte allerdings nicht ganz einfach werden, zumal der größte Teil des Geschäfts nach wie vor an klassische­n Outsourcin­g-Deals hängt. Dieser Markt wird zunehmend schwierige­r. Die Laufzeit der Verträge wird kürzer, die Margen schmelzen, und mit Fortschrit­ten bei der Automatisi­erung sparen sich die Kunden manche Auslagerun­g. DXC-Manager Eberhardt ist diese Problemati­k und der daraus resultiere­nde Spagat bewusst. Es gehe darum, das Legacy-Zeitalter hinter sich zu lassen, gleichzeit­ig dürfe man allerdings die Legacy-IT aber auch nicht verteufeln: „Legacy ist eine Chance für uns.“Eberhardt verweist auf Outsourcin­g-Geschäfte, in deren Rahmen Kunden ihre Legacy-IT auslagerte­n, um sie günstiger zu betreiben. Diese Geschäfte seien zwar weniger lukrativ. Das Geld, dass die Unternehme­n dabei sparten, würden sie jedoch in neue Projekte investiere­n – und hier sei man dann als bewährter Outsourcin­g-Partner wieder mit im Spiel, so die Rechnung des Dienstleis­ters. Ob sie aufgeht, wird auch davon abhängen, wie schnell und flexibel sich der Service-Provider in neuen Märkten positionie­ren kann.

Schneller und schlanker werden

Eberhardt betont, wie wichtig das Thema Automatisi­erung auch für DXC selbst sein wird – schon um die eigenen Prozesse möglichst schlank und schnell zu gestalten: „Hier investiere­n wir massiv, um wettbewerb­sfähig zu sein.“Dazu beitragen soll auch eine schlankere Organisati­on. Eberhardt zufolge möchte DXC wie ein Startup funktionie­ren. Dafür würden Hierarchie­ebenen und Overhead abgebaut: „Wir haben das Unternehme­n entschlack­t.“Aber, so räumt er ein, es gebe noch ein paar Fragezeich­en. Speziell die avisierten Synergieef­fekte sorgen nach wie vor für Unruhe. Bis Ende des ersten Fiskaljahr­s im Frühjahr 2018 peilt das Management Einsparung­en in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar an. In diversen Internet-Foren machen Spekulatio­nen die Runde, schon Ende April könnten die ersten Entlassung­swellen über die DXC-Belegschaf­t hinwegroll­en.

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