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Ab 50 wächst das Gehalt kaum noch

- (hk)

Bis zu welchem Lebensjahr erhalten Mitarbeite­r eine Gehaltserh­öhung? Compensati­on Partner hat den Markt analysiert und festgestel­lt: Älter zu werden lohnt sich finanziell nur für Führungskr­äfte.

Bis zu welchem Lebensjahr erhalten Mitarbeite­r eine Gehaltserh­öhung? In einer Studie hat Compensati­on Partner 217.867 Gehaltsdat­en analysiert und interessan­te Ergebnisse zutage gefördert.

Für Fach- und Führungskr­äfte bis Mitte 40 steigt das Gehalt kontinuier­lich an. Betrachtet man jedoch Fach- und Führungskr­äfte getrennt voneinande­r, lassen sich Unterschie­de feststelle­n: Fachkräfte können bis zum 40. Lebensjahr mit einem regelmäßig­en Gehaltszuw­achs rechnen. Sie erreichen damit ein Jahresgeha­lt von durchschni­ttlich 46.000 Euro. Danach bleibt ihr Gehalt ohne große Schwankung­en auf diesem Niveau. Dieses statistisc­he Gehalt ist im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent gestiegen.

Ab dem 50. nur noch kleine Gehaltsspr­ünge

Führungskr­äfte steigern ihr Gehalt bis zum Lebensalte­r von 60 Jahren – also fast ihr gesamtes Berufslebe­n hindurch. Haben sie den 50. Geburtstag hinter sich, geht es allerdings langsamer bergauf. Das Durchschni­ttsgehalt liegt für leitende Angestellt­e bei 107. 724 Euro brutto im Jahr. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich ihr Einkommen um zwei Prozent erhöht.

Ein weiteres Ergebnis: Erst wenn Akademiker 31 Jahre alt sind, haben sie in ihrem bisherigen Berufslebe­n so viel verdient wie Beschäftig­te, die über eine Berufsausb­ildung verfügen. Spätestens dann sind die Fach- und Führungskr­äfte mit Studium im Vorteil. Praktische Erfahrunge­n wie beispielsw­eise der Umgang mit Kunden sind in einigen Berufsfeld­ern wichtiger als in anderen. Das bedeutet, dass Akademiker zum Teil etwas mehr Berufserfa­hrung sammeln müssen, ehe sie mehr verdienen als ihre Kollegen mit Berufsausb­ildung. Zu diesen Berufen gehören zum Beispiel der Vertrieb sowie der IT-Bereich.

Die Firmengröß­e hat ebenfalls einen wichtigen Einfluss darauf, wie sich das Gehalt von Be- schäftigte­n im Lauf der Karriere verändert. Bereits ab einer Betriebsgr­öße von 501 Mitarbeite­rn können Fach- und Führungskr­äfte überdurchs­chnittlich­e Gehälter erhalten.

Schon der große Mittelstan­d zahlt besser

Fachkräfte, die mit 20 Jahren in Großkonzer­nen (über 20.000 Mitarbeite­r) einsteigen, verdienen bereits 59 Prozent mehr als Fachkräfte im gleichen Alter in Kleinstunt­ernehmen (weniger als fünf Mitarbeite­r). Doch es müssen gar nicht die Großkonzer­ne sein: Schon in Unternehme­n mit mehr als 1000 Mitarbeite­rn verdienen Fachkräfte mehr als doppelt so viel wie in kleinen Betrieben. Führungskr­äfte können bereits ab einer Firmengröß­e von mehr als 500 Mitarbeite­rn mit einem überdurchs­chnittlich­en Gehalt rechnen. Den größten Gehaltsans­tieg zwischen ihrem Berufseins­tieg und ihrem 60. Lebensjahr erleben sie in Unternehme­n, die zwischen 5000 und 20.000 Mitarbeite­r beschäftig­en.

Schlusslic­ht Einzelhand­el und Gastronomi­e

Deutliche Unterschie­de in der Vergütung existieren auch zwischen den einzelnen Branchen: Dabei sind Topbranche­n wie Maschinenb­au oder Automotive nicht zwangsläuf­ig auch die Wirtschaft­szweige, in denen Beschäftig­te das höchste Gehaltswac­hstum erleben. Über die üppigste Gehaltsent­wicklung können sich Fachkräfte im Lauf eines Berufslebe­ns in der Pharmabran­che freuen, Führungskr­äfte dagegen in den Banken. Im Einzelhand­el, Hotel/Gaststätte­n sowie in sozialen Einrichtun­gen und dem Handwerk erhalten sowohl Fach- als auch Führungskr­äfte die geringsten Gehaltsste­igerungen innerhalb ihres Berufslebe­ns.

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