HPE stellt zweiten Prototyp von The Machine vor – Rechenbolide mit 160 Terabyte Arbeitsspeicher
Hewlett Packard Enterprise (HPE) hat einen zweiten Prototyp der Rechnerarchitektur „The Machine“präsentiert. Das Management sprach von einem Meilenstein in der Entwicklung des Memorydriven Computing.
„Wir brauchen einen Computer für das Big-Data-Zeitalter“, sagte HPEChefin Meg Whitman und spielte damit auf den zweiten Prototyp von The Machine an. Der Rechner ist mit 160 TB Arbeitsspeicher ausgestattet. Dazu kommen 40 Rechenknoten, die mit 32-Core-ARMCavium-Prozessoren bestückt sind. Die geballte Rechenpower ist auf vier Apollo-6000-ServerGehäuse verteilt, die durch speziell designte Fabric-Verbindungen verknüpft sind. Photonics-Module verbinden Speicher und Prozessoren über optische Kommunikationskanäle.
Memristor sorgt für Power
Bereits 2004 hatte der HP-Techniker Kirk Bresniker erste Ansätze einer völlig neuen Computerarchitektur skizziert, die nicht prozessor-, sondern speicherzentriert funktionieren sollte. Hintergrund war, dass sich die Transportwege der Daten vom Speicher zur CPU zunehmend als Flaschenhals entpuppten. Der neue schnelle Speichertyp Memristor, der Prozessor und Speicher zusammenführt, sollte die Daten an Ort und Stelle behalten und die Bearbeitung direkt im Speicher ermöglichen. Allerdings stockt derzeit die Entwicklung. Die Technik wurde mehrfach verschoben. Auch der jetzt präsentierte Prototyp von The Machine verwendet keine Memristor-Module, sondern klassischen Arbeitsspeicher. Bresniker zufolge arbeitet HPE derzeit mit Western Digital an dem Speicher. Neben The Machine gibt es verschiedene Initiativen für neue Compute-Architekturen wie die Optane-Speicher von Intel oder das Quantencomputing. Während The Machine und Quantencomputer noch Zukunftsmusik sind, existieren bereits erste Optane-Module.