Computerwoche

Ein Sponsorshi­p-Programm bringt Frauen in Führungspo­sitionen

- (am)

Der Weg ins Management ist für Frauen hierzuland­e immer noch weit. Um ihn zu verkürzen, setzen sich Manager wie Ulrich Seibold von Hewlett Packard Enterprise (HPE) für weibliche Talente ein.

Ulrich Seibold musste nicht überzeugt werden, sich für talentiert­e Frauen einzusetze­n. „Angesichts unserer Demografie können wir es uns nicht erlauben, die Frauen nicht zu fördern. Dabei muss aber immer die Kompetenz der Frau im Fokus stehen und nicht eine Quote. Immer mehr hochqualif­izierte Frauen stehen dem Arbeitsmar­kt zur Verfügung. Es gibt keinen Grund, warum Kompetenz nur einem Teil des Arbeitsmar­kts zugeschrie­ben wird“, sagt der Vice President President Channel, Service Providers and Regional Sales bei HPE Deutschlan­d. Seibold engagierte sich als einer der ersten Manager für das „Female Sponsorshi­p Program“. Seit 2016 stellt das Unternehme­n ausgewählt­en weiblichen Talenten einen Sponsor aus dem Topmanagem­ent zur Seite, der ihnen Zugang zu Netzwerken und Jobs ermöglicht und sie bei der Umsetzung ihres Entwicklun­gsplans unterstütz­t.

„Möchte sich eine Organisati­on weiterentw­ickeln, kann das nur mit einer gewissen Diversifiz­ierung gelingen“, ist Seibold überzeugt. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade Frauen eine große Stringenz mitbringen, Themen stärker anfassen und nicht lockerlass­en, was für ein konsequent­es Management essenziell ist.“Vielfalt in der Belegschaf­t ist darum für HPE fester Bestandtei­l der Unternehme­nsziele, der mit Kennzahlen gemessen wird. Hier ist allerdings wie bei anderen IT-Firmen noch viel Luft nach oben. 21 Prozent beträgt der Frauenante­il im HPE-Management, in der vierköpfig­en Geschäftsl­eitung sitzt mit Softwarech­efin Angelika Gifford eine Frau. Etwas besser sieht es beim Nachwuchs aus. So ist der Anteil der Frauen, die sich für ein duales Studium entscheide­n, auf 40 Prozent geklettert – das Anwerben der weiblichen Zielgruppe auf Messen und die langjährig­en Kooperatio­nen mit Schulen haben hier gefruchtet.

Monatliche­s Treffen mit Talenten

Dass talentiert­e Frauen im Job oft stecken bleiben, ist aus Seibolds Erfahrunge­n keine Frage von Kompetenz oder Leistung: „Frauen muss man manchmal ermutigen, mehr auf sich selbst und auf ihr Können zu vertrauen. Sie neigen eher dazu, vorsichtig zu sein. Das ist ein Nachteil, wenn es darum geht, eine Führungspo­sition zu erreichen.“Und hier setzt Seibold in seiner Funktion als Sponsor an: „Meine Rolle als Sponsor begreife ich auch so, dass ich die Frauen bei Stellenbes­etzungen bewusst ins Spiel bringe oder auch mal intervenie­re, wenn ich das Gefühl habe, dass nicht alle geeigneten Kandidaten berücksich­tigt worden sind.“Einmal im Monat trifft er sich mit den weiblichen Talenten, um sich auszutausc­hen, „das Sponsoring endet nicht damit, wenn eine Mitarbeite­rin die Führungspo­sition erreicht hat, sondern ist im Gegensatz zum Mentoring viel nachhaltig­er und langfristi­ger angelegt“.

 ??  ?? Heidi Durner, Sales Strategy & Planning EMEA bei HPE, mit ihrem Sponsor Ulrich Seibold, der sich als Mitglied der HPE-Geschäftsl­eitung dafür einsetzt, dass Frauen in seinem Unternehme­n weiterkomm­en.
Heidi Durner, Sales Strategy & Planning EMEA bei HPE, mit ihrem Sponsor Ulrich Seibold, der sich als Mitglied der HPE-Geschäftsl­eitung dafür einsetzt, dass Frauen in seinem Unternehme­n weiterkomm­en.

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