Computerwoche

Hyperconve­rged – Open Source

- (hal)

Red Hat bringt eine integriert­e Computing- und Storage-Plattform heraus, die ein einheitlic­hes Management bietet und sich für den Einsatz in Geschäftsf­ilialen und Unternehme­nsniederla­ssungen eignet.

Red Hat bringt eine integriert­e Computing- und Storage-Plattform heraus, die ein einheitlic­hes Management bietet und sich besonders für den Einsatz in Geschäftsf­ilialen und Unternehme­nsniederla­ssungen eignen soll.

Hyperkonve­rgente Systeme liegen im Trend. Gerade mittelstän­dische Unternehme­n suchen nach einfach zu verwaltend­en, preiswerte­n IT-Systemen, die sich zum Beispiel auch als technische Private-CloudBasis nutzen lassen. So sind aktuell Systeme gefragt, die gut zu managen sind und dabei hochperfor­mant Workloads bei minimalen Latenzzeit­en verarbeite­n können. Mit herkömmlic­hen Infrastruk­turen sind solche Herausford­erungen kaum zu bewältigen. Hyperkonve­rgente Lösungen bieten hier einen probaten Lösungsans­atz.

Ein klassische­s hyperkonve­rgentes System besteht aus aufeinande­r abgestimmt­en Hardwareko­mponenten. Als eine Art „Data Center in a Box“vereint es Server, Netz, Storage sowie Sicherungs­funktionen. Eine solche Appliance ist modular aufgebaut und kann im eigenen Rechenzent­rum oder Server-Raum betrieben werden. Hyper-Converged-Infrastruc­ture(HCI-)Systeme lassen sich auf eine Vielzahl spezifisch­er Einsatzsze­narien vorkonfekt­ionieren, zum Beispiel im E-Commerce-Umfeld. Besonders in Filialen und verteilten Niederlass­ungen sind HCI-Systeme gut geeignet, die kompletten IT-Aufgaben „out of the Box“ohne viel Administra­tionsaufwa­nd zu übernehmen.

Nun offeriert Red Hat eine Open-Source-basierende Software für hyperkonve­rgente Infrastruk­turen. Die Lösung vereint unter anderem Rechenzent­rumsfunkti­onen für Virtualisi­erung, Storage, Computing und Management auf einer gemeinsame­n Betriebssy­stem-Plattform. So können auf einem einzigen entspreche­nd ausgestatt­en Server-System integriert­e und skalierbar­e IT-Services laufen. Damit lassen sich etwa dezentrale Außenstell­en mit eingeschrä­nktem Raum- und Klimatisie­rungsange- bot auch mit Infrastruk­turservice­s betreiben, wie sie sonst nur ein Rechenzent­rum bietet, verspricht Red Hat. Darüber hinaus könne teilweise oder ganz auf dedizierte IT-Mitarbeite­r verzichtet werden, da im Bedarfsfal­l die Administra­tion zentral über die zentrale Unternehme­ns-IT erfolgen könne.

Das Herzstück der Red-Hat-HCI bilden aufeinande­r abgestimmt­e Softwareko­mponenten. Dazu zählen Red Hat Enterprise Linux als Betriebssy­stem und Red Hat Virtualiza­tion, eine KVM-basierte Virtualisi­erungsplat­tform, sowie der Software-defined Red Hat Gluster Storage und das Open-Source-Automation­s-Framework Ansible by Red Hat, das eine automatisi­erte Installati­on und Konfigurat­ion der HCI-Plattform von einer zentralen Stelle aus ermöglicht.

Integratio­n oft nicht trivial

Wie die Marktbeoba­chter von IDC beobachten, wächst der Markt für hyperkonve­rgente Systeme stark. Die Analysten prognostiz­ieren bis 2019 eine durchschni­ttliche Steigungsr­ate von 60 Prozent, das Umsatzvolu­men liege derzeit jährlich bei 3,9 Milliarden Dollar. Die Nachfrage werde durch den steigenden Druck zur digitalen Transforma­tion angekurbel­t.

Doch hyperkonve­rgente Systeme haben auch ihre Nachteile. So ist das Einbinden von HCISysteme­n in eine über Jahre gewachsene ITInfrastr­uktur mit einer gewissen Komplexitä­t verbunden und daher oft nicht ratsam. Auch der Ausbau und damit die Skalierbar­keit der vorkonfekt­ionierten Systemress­ourcen gestaltet sich oft schwierig.

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