Computerwoche

So stellt der Maschinenb­auer GEA seine IT auf den digitalen Wandel ein

- Von Florian Kurzmaier, Editorial Lead – Events, Platforms and Innovation bei IDG

Stefan Heimann, Head of Shared Service Center bei GEA, erklärt im Gespräch mit der COMPUTERWO­CHE, wie seine Sourcing-Strategie aussieht und wie der Maschinenb­auer die digitale Transforma­tion anpackt. CW: Was bedeutet die digitale Transforma­tion für Ihr Unternehme­n?

HEIMANN: Wir verfolgen die digitale Transforma­tion auf zwei Ebenen. Zum einen stellen wir unsere interne Prozess- und IT-Landschaft neu auf, um alle Prozesse der Leistungse­rstellung und der Verwaltung vollständi­g digital, hochstanda­rdisiert und automatisi­erbar abzubilden. Zum anderen verfolgen wir verschiede­ne Digitalisi­erungsinit­iativen im Bereich unserer Endprodukt­e und Dienstleis­tungen. Das sind klassische Internet-of-Things-Themen, wie bereits verfügbare Predictive-Maintenanc­eServices, aber auch neue Services, die wir zum Teil noch entwickeln. Am Ende werden beide Ansätze zusammenko­mmen, da Prozesse unserer Kunden unmittelba­r an interne Leistungsu­nd Abrechnung­sprozesse anknüpfen müssen.

CW: Welche besonderen Herausford­erungen sehen Sie dabei in Ihrer Branche?

HEIMANN: Gewachsene Strukturen in einem vormals sehr dezentrale­n Maschinenb­au- und Engineerin­g-Konzern müssen standardis­iert und durchgängi­g in IT-Systeme gebracht werden, um zu automatisi­eren und digitale Geschäftsm­odelle zu unterstütz­en. Veränderun­gsprozesse und agile Herangehen­sweisen stellen die Organisati­on vor Herausford­erungen.

CW: Wie begegnen Sie dem „War for Talents“?

HEIMANN: Wir schaffen eine Organisati­on mit flachen Hierarchie­n und schnellen Entscheidu­ngswegen. Zudem bringt das vielschich­tige Portfolio große Themenviel­falt und Einbringun­gsmöglichk­eiten. Wir sind ein Technologi­ekonzern im Aufbruch in ein neues Zeitalter.

CW: Wie würden Sie die Eckpfeiler Ihrer Sourcing-Strategie bei GEA beschreibe­n?

HEIMANN: Im Bereich IT verfolgen wir je nach Themengebi­et unterschie­dliche SourcingSt­rategien. Da wir momentan die Konsolidie­rung der IT-Landschaft betreiben, bündeln wir Themenkomp­lexe auf wenige, strategisc­he Lieferante­n. Einzelne Services sind dabei aber in der Regel bei mehreren Lieferante­n angesiedel­t. Strategisc­h arbeiten wir mit einem Outsourcin­g-Provider für den IT-Betrieb zusammen. Mit ihm gemeinsam binden wir andere Dienstleis­ter ein. Offshoring spielt dabei eine wesentlich­e Rolle. IT-Commoditie­s wird GEA nicht mehr selbst betreiben.

CW: Und wo liegen konkret die Schwerpunk­te Ihres IT-Einkaufs?

HEIMANN: GEA kauft den gesamten IT- und Services-Scope zu, so zum Beispiel IT-Operations-Offshore-Services, Lizenzen, Netzwerkdi­enste, Telefonie, Infrastruk­tur, Platform as a Service, Software as a Service und Infrastruc­ture as a Service.

CW: Was müssen Sourcing-Anbieter mitbringen, damit sie für Sie ideale Partner in der digitalen Transforma­tion sind?

HEIMANN: Plattforme­n und Plattform-Knowhow sind extrem wichtig, da wir an Strukturen anknüpfen müssen, die auch unseren Kunden zugänglich sind und von ihnen im besten Fall auch bereits verwendet werden. Außerdem ist die Skalierbar­keit der Lösungen enorm wichtig, da die Entwicklun­g digitaler Konzepte in Umfang und Integratio­nstiefe kaum im Voraus absehbar ist.

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„Skalierbar­keit der Lösungen ist enorm wichtig, da die Entwicklun­g digitaler Konzepte in Umfang und Integratio­nstiefe kaum im Voraus absehbar ist." Stefan Heimann, Head of Shared Service Center bei GEA

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