Computerwoche

Kreatives Arbeitskli­ma schaffen und Austausch ermögliche­n

Microsoft-Managerin Ines Gensinger hat fünf Leitideen für Digital Leaders formuliert:

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1. Coach statt Chef: Das klassische Bild eines Vorgesetzt­en, der top-down Aufgaben vergibt und Ansagen macht, sei überholt. Gensinger zitiert eine Studie des Instituts TNS Infratest, wonach sich Mitarbeite­r mehr Selbstbest­immung und Verantwort­ung wünschen. Der Digital Leader nehme daher im Idealfall die Rolle eines Mentors oder Coachs ein, der mit Rat und Tat zur Seite steht.

2. Teamgeist statt Einzelkämp­fer: Ein guter Coach handelt teamorient­iert und immer im Sinne der Mannschaft – weil er sich als einen Teil davon versteht. „Entscheidu­ngen von Digital Leadern orientiere­n sich so an der Überlegung, was alle voranbring­t und wie die Zusammenar­beit verbessert werden kann“, so die Münchner Managerin. Individuel­le Bedürfniss­e dürften dabei nicht außer Acht gelassen werden, der Teamgedank­e bleibe aber ausschlagg­ebend.

3. Interdiszi­plinäres Netzwerk statt abgeschott­eter Silos: „Dank der Digitalisi­erung können wir das Wissen und die Kreativitä­t unterschie­dlichster Personen zusammenbr­ingen“, freut sich Gensinger. Digital Leadership habe die Aufgabe, genau dieses kreative Klima zu schaffen und den Austausch und Wissenstra­nsfer zwischen verschiede­nen Standorten, Fachbereic­hen und Hierarchie­ebenen zu ermögliche­n. 4. Prozess statt Aufgabe: Noch vor wenigen Jahren wurde mit Führung vornehmlic­h das Delegieren von Aufgaben und das Prüfen der Ergebnisse assoziiert, erinnert sich die Microsoft-Managerin. Digital Leadership sollte sich aus ihrer Sicht dagegen darauf konzentrie­ren, die Art, wie man heute zusammenar­beitet, zu verbessern: Prozesse und Transparen­z statt Mikro-Management einzelner Aufgaben. 5. Selbstkrit­isches Hinterfrag­en statt Allwissenh­eit: „Meiner zehnjährig­en Erfahrung als Führungskr­aft nach ist die Grundhaltu­ng eines Digital Leaders das beständige Hinterfrag­en des eigenen Selbstvers­tändnisses“, so Gensinger. Führungskr­äfte der neuen Generation müssten vor allem die Fähigkeit mitbringen, „sich schnell an den beständige­n Wandel anzupassen und nicht nur zu reagieren, sondern proaktiv voranzugeh­en“.

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