Lieferanten im Griff
Eissmann Automotive zählt weltweit mehr als 1000 Lieferanten. Um die Zusammenarbeit zu verbessern, hat der Automobilzulieferer aus dem schwäbischen Bad Urach vor Jahren eine digitale Lieferantenakte eingeführt. Diese wurde nun um den virtuellen Projektrau
Eissmann Automotive wurde beim Digital Leader Award mit einer Lösung ausgezeichnet, die die Zusammenarbeit mit seinen rund 1000 Zulieferern wesentlich vereinfacht.
Die Einkäufer von Eissmann stimmten sich bisher per Mail mit ihren Lieferanten ab. Seit Frühjahr 2017 ist das Webbasierende Lieferantenportal iRoom im Einsatz, das auf der schon vorher vorhandenen Enterprise-Content-Management-Lösung Doxis 4 von SER aufbaut und einen einfachen und sicheren Zugang für Lieferanten erlaubt.
Laut Cornelius Hilbig, Head of Digital Services/ IT bei Eissmann, profitieren davon nicht nur die Einkäufer, sondern auch der Fachbereich Lieferantenqualität, der Vertrieb und die Projektleiter. Die Lieferanten können über den iRoom „eigenständig und jederzeit regelmäßig wiederkehrende Aufgaben erledigen“, sagt Hilbig. „Sie werden in die Lage versetzt, ihre Zertifikate regelmäßig zu aktualisieren. Der iRoom erinnert sie nun bei Fälligkeit daran, und sie brauchen die neuen Zertifikate nur noch in das Portal hochzuladen, fertig.“Für die Eissmann-Mitarbeiter bringt dieser Prozess eine spürbare zeitliche Entlastung. War ein Einkäufer früher 15 bis 20 Minuten mit der Aktualisierung eines Zertifikats beschäftigt, benötigt er heute nur noch ein bis zwei Minuten. Die Reisetätigkeit konnte ebenfalls drastisch reduziert werden: Da der Automobilzulieferer jedes Quartal seine Lieferantenbewertungen aktualisiert, mussten die dafür verantwortlichen Manager bisher jeden Zulieferer besuchen und mit ihm die neue Bewertung besprechen. Nun können sich die Lieferanten im iRoom über den Browser ihre Bewertung ansehen und kommentieren.
Für IT-Chef Hilbig war es wichtig, alle Beteiligten früh in das Projekt einzubinden und so von der neuen Lösung zu überzeugen. Vor dem Hintergrund bot es sich an, das Projekt agil mit kurzen Iterationen beziehungsweise Entwicklungszyklen umzusetzen.
Agilität sorgt für emotionale Bindung
Eine Entscheidung, die laut Cornelius Hilbig zum Erfolg des Projekts beigetragen hat: „Wir sind überzeugt, dass die schnelle und fortwährende Auslieferung von Entwicklungsständen die Kundenzufriedenheit – intern wie extern – erheblich steigert und für eine emotionale Bindung an das Projekt sorgt.“(Mehr über Agilität und die Voraussetzung für den Erfolg innovativer Projekte lesen Sie im nebenstehenden Interview.)
Binnen sechs Monaten war das neue Lieferantenportal fertig. Mit dem IT-Dienstleister SER produzierte der Automobilzulieferer ein Video, um den Lieferanten die einfache Bedienung des neuen Portals zu zeigen und sie für die Zusammenarbeit mit ihren automatisierten Abläufen und Benachrichtigungen zu begeistern. Vor dem offiziellen Launch des Portals fand auch ein Lieferantentag statt.