Innovative Projekte: „Einfach mal machen und mutig sein“
Für sein Lieferantenportal iRoom wurde Automobilzulieferer Eissmann beim Digital Leader Award ausgezeichnet. Im Gespräch mit CW-Redakteurin Alexandra Mesmer erläutern IT-Chef Cornelius Hilbig und Jair Godschalk, Leiter der Geschäftsstelle von SER in Stutt
CW: Was ist die wichtigste Voraussetzung für den Erfolg innovativer Projekte?
HILBIG: Behutsames Change-Management ist das A und O jedes erfolgreichen IT-Projekts. Auf drei Dinge kommt es an: Auf die Menschen und deren Erwartungen eingehen und diese mit Geschick und Weitsicht für das Machbare umsetzen. Alle sehr früh in die Implementierung einbinden. Einfach mal machen und mutig sein, ohne mit der Angst im Nacken, zu versagen. Zudem braucht man organisatorische Strukturen und Menschen, die sich für das Projekt einsetzen. Bei Eissmann überwacht ein Steering Committee als Lenkungsausschuss die Fortschritte der Transformationsprozesse und berichtet direkt an die Geschäftsführung.
GODSCHALK: Zwei Faktoren sind entscheidend für das Entstehen innovativer Lösungen: Know-how und geistige Beweglichkeit bei den Projektmitarbeitern sowie eine flexible, modular aufgebaute ECM-Plattform, mit der neue, kreative Ideen auch in reale Lösungen umgesetzt werden können. In der Konzeption ist Querdenken gefragt, die Bereitschaft, bekannte Denkmuster abzulegen und neue Wege zu gehen. In der digitalen Transformation kann nur bestehen, wer selbst agil bleibt.
CW: Wie trug die agile Umsetzung zum Projekterfolg bei?
GODSCHALK: Agile Vorgehensweise bedeutet, dass der Kunde während der Realisierung Einfluss auf Details der Endanwendung nehmen kann. Basis sind Prototypen, deren Spezifikationen in Workshops vorab definiert wurden. Aufwendige Change-Prozesse entfallen im Projekt. Man kann Key User und Endanwender früh in das Projekt einbeziehen, was zu einer wesentlich höheren Akzeptanz der Lösung führt.
HILBIG: Stakeholder und Teammitglieder bleiben motivierter, da Erfolge schneller berichtet werden und drohende Probleme früh erkannt und abgefangen werden können. Die Qualität der Ergebnisse steigt ebenfalls, da sich verändernde Rahmenbedingungen früh in der Entwicklung berücksichtigt werden können und durch regelmäßige Überprüfung des Arbeitsfortschritts und Feintuning in kleinen Intervallen die Effizienz im Projekt steigt.