VMware kooperiert mit AWS
VMware hat neue Tools und Plattformen für das Einrichten und Verwalten von hybriden Multi-Cloud-Umgebungen vorgestellt. Mit „VMware on AWS“können Kunden ab sofort ihren VMware-Stack auch in der Amazon-Cloud betreiben.
Auf der VMworld 2017 kündigte der Virtualisierungsspezialist unter anderem an, dass Unternehmen VMwares Infrastruktur-Stack Cloud Foundation künftig aus der AWS-Cloud beziehen können.
Seit VMwares Bemühungen gescheitert waren, ein konkurrenzfähiges PublicCloud-Angebot (vCloud Air) auf die Beine zu stellen, hat das Management um CEO Pat Gelsinger das Produktportfolio auf die Hybrid Cloud ausgerichtet. Viele Ankündigungen auf der Kundenkonferenz VMworld in Las Vegas drehten sich um das Einrichten, Verwalten und Absichern von hybriden IT-Umgebungen. Den Grundstein für die veränderte strategische Ausrichtung legte der Softwareanbieter bereits im vergangenen Jahr. VMware schloss Partnerschaften mit den wichtigsten Playern im Public-Cloud-Geschäft, darunter Microsoft, IBM, Google und nicht zuletzt Amazon Web Services (AWS). Dahinter stand die Erkenntnis, dass die meisten größeren Unternehmen weder ausschließlich On-Premise-Systeme nutzen noch komplett auf eine Public Cloud setzen wollen.
Weicherer Übergang in die hybride Cloud-Welt
Große Hoffnungen setzt derVirtuali sie rungsspezialistin das AngebotVMw ar eonAWS. Vor allem größere Unternehmen sollen damit ihren VMware-Software-Stack in der AWS-Cloud betreiben können. Der Service ist ab sofort in einer US-amerikanischen Availability Zone verfügbar, erklärte CEO Gelsinger. Spätestens Ende 2018 sollen auch Kunden in Europa und Asien darauf zugreifen können. Im Vergleich zum Konkurrenten Microsoft mit seiner Azure Public Cloud und dem Private-Cloud-Pendant Azure Stack biete VMware on Azure einen „weicheren“Übergang in eine hybride Infrastruktur, warb der Manager. „In einer hybriden Welt müssen Unternehmen eine Fülle an Herausforderungen in Bereichen wie Networking, Security oder Policy-Management über Systemgrenzen hinweg meistern“, ergänzte VMwareCTO Chris Wolf. Mit dem VMware-Portfolio las- se sich die Komplexität hybrider Umgebungen managen. Dabei soll es keine Rolle spielen, ob es sich um VMware-eigene oder Plattformen von Drittanbietern handelt.
Neu im Portfolio ist „VMware Discover“. Die Software soll es erlauben, alle im Unternehmen genutzten Applikationen und Services aufzuspüren, unabhängig davon, ob sie im eigenen Netz oder in der Public Cloud laufen. Das System lässt sich mit „VMware Cost Insight“kombinieren, um die Kosten einzelner Services zu kontrollieren. In puncto Sicherheit stellte VMware unter anderem „AppDefense“vor. Die Software soll helfen, den regulären Zustand des Netzwerks zu verstehen, und Anomalien melden, die auf Sicherheitsprobleme hindeuten können. Mit dem Cloud-basierten Monitoring-Tool „Network Insight“sollen sich Security-Policies über Applikationsgrenzen hinweg implementieren lassen. Dies soll für On-Premise-Systeme wie auch für Cloud-Anwendungen möglich sein. Mit dem Cloud-Service „VMware NSX Cloud“könnten Organisationen zudem den Netzwerk-Traffic über mehrere Public Clouds und ein Software-defined Data Center managen. Hinzu kamen zahlreiche weitere neue Tools und Ergänzungen bestehender Produkte. So hat VMware seine Mobility-Management-Software von AirWatch mit der Virtual-Desktop-Plattform Horizon verknüpft. Daraus ist „Workspace ONE“entstanden, das Features wie ein Single-Sign-on für mobile und stationäre Geräte bietet.
Aus Sicht von VMware entsteht so ein umfassendes Lösungsangebot zum Verwalten hybrider Umgebungen. Allerdings steht das Unternehmen mit diesem Anspruch keineswegs alleine da. Andere Anbieter wie IBM, HPE oder Red Hat verfolgen ganz ähnliche Pläne.