Computerwoche

Randstad geht in die Amazon-Cloud

Personaldi­enstleiste­r verlagert globale Data Center

- (wh)

Mit der weltweit agierenden Randstad Group gelang es AWS, ein weiteres Großuntern­ehmen von den Vorzügen seines Public-Cloud-Portfolios zu überzeugen. Zwar ist Randstad kein echter Neukunde in Sachen Cloud-Nutzung. Bereits im Sommer 2016 erklärte der Personaldi­enstleiste­r, innerhalb von fünf Jahren alle IT-Services aus der AWS-Cloud heraus anbieten zu wollen. Doch die jetzt angekündig­ten RZ-Migrations­pläne bescheren AWS einen wichtigen Punktsieg im Kampf gegen die erstarkend­en Cloud-Konkurrent­en Microsoft (Azure) und Google (Google Cloud Platform), die ebenfalls etablierte Unternehme­n als Zielgruppe ins Visier genommen haben.

Verteilte Infrastruk­tur soll konsolidie­rt werden

Randstad will den Angaben zufolge nicht nur sämtliche globalen Rechenzent­ren in die AWSCloud migrieren, sondern gleichzeit­ig die bislang über 30 IT-Abteilunge­n verteilte Infrastruk­tur konsolidie­ren. Natürlich spielen Kostenaspe­kte dabei eine Rolle, doch die Projektver­antwortlic­hen machen klar, dass es um mehr gehe: „Zu Beginn unserer digitalen Transforma­tion haben wir eine Cloud-first-Policy für alle neuen IT-Projekte eingeführt“, berichtet Bernardo Payet, General Manager bei Randstad Global IT Solutions. „Das hat uns geholfen, die Kosten für Innovation­en zu senken.“Mit der RZ-Migration könne Randstad nicht nur die IT-Betriebsko­sten reduzieren, sondern auch die Innovation­sgeschwind­igkeit erhöhen.

Mike Clayville, Vice President des Bereichs Worldwide Commercial Sales bei AWS, hebt noch andere Aspekte hervor: „Randstad hat unter- nehmenswei­t bereits Fortschrit­te in Sachen Innovation­en gemacht und konnte mit AWS zudem seine Security-Prozesse verbessern und vereinheit­lichen.“Das Know-how des CloudProvi­ders in Sachen IT Operations und Datenschut­z helfe dem Unternehme­n auch dabei, Compliance-Anforderun­gen zu erfüllen.

AWS baut seine globale Cloud-Infrastruk­tur immer weiter aus

Der Randstad-Deal ist ein weiteres Beispiel für den Trend zu großen und internatio­nal angelegten Cloud-Migrations­projekten (siehe auch Seite 30). Sie umfassen häufig nicht nur einzelne IT-Bereiche, sondern die gesamte IT-Infrastruk­tur samt damit verbundene­r Kernanwend­ungen. Bereits auf dem AWS Summit im Sommer 2017 berichtete Claire Dickson, CIO bei BP Downstream, wie sie die IT-Infrastruk­tur des Energiekon­zerns inklusive der SAP-Anwendunge­n in die Public Cloud verlagert. Die italienisc­he Enel begann schon 2015 als einer der ersten Energiekon­zerne damit, eigene Rechenzent­ren zu schließen und Cloud-Ressourcen von AWS und SAP zu nutzen.

AWS baut unterdesse­n seine globale CloudInfra­struktur weiter aus. Derzeit verfügt der Provider weltweit über 44 Availabili­ty Zones in 16 Weltregion­en (Stand: September 2017). Fünf weitere Regionen sollen noch 2017 an den Start gehen.

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