Computerwoche

Oracles On-premise-Lizenznehm­er können auch die PaaS-Dienste nutzen

- (hv)

Oracles Gründer und Executive Chairman Larry Ellison hat neue Cloud-Lizenzund Nutzungsmo­delle vorgestell­t. Demnach werden vorhandene On-premiseLiz­enzen künftig voll auf die Cloud-Kosten angerechne­t.

Konkret präsentier­te Ellison zwei neue Cloud-Angebote. Zum einen können Kunden mit On-Premise-Lizenzen diese auch für Oracles Platform-as-a-Service(PaaS-)Angebote nutzen. Oracle nennt das Angebot „Bring Your Own License to PaaS“. Es könne zu erhebliche­n Kosteneins­parungen beim Wechsel in die Cloud führen, hieß es. Zum anderen haben Kunden mit den neu eingeführt­en „Universal Credits“künftig die Möglichkei­t, ein Prepaid-Guthaben für CloudServi­ces zu erwerben. Dieses Guthaben können sie flexibel für alle bestehende­n und künftigen Dienste in der Oracle Cloud und der „Oracle Cloud at Customer“einsetzen.

Ellison sagte: „Wir verändern komplett die Art und Weise, wie Unternehme­n Cloud-Services buchen.“Viele Unternehme­n seien generell an Cloud Computing interessie­rt, wollten dabei aber sowohl niedrige Kosten als auch eine hohe Flexibilit­ät. Außerdem fänden sie die Cloud zu komplex und vermissten Möglichkei­ten, ihre Investitio­nen auf verschiede­ne Services zu verteilen. Zudem gebe es ein Interesse an mehr Transparen­z und Kontrolle über die Cloud-Kosten.

Bisher konnten Oracle-Kunden ihre On-Premise-Lizenzen schon für Infrastruc­ture-as-aService (IaaS) nutzen. Jetzt soll das auch für das PaaS-Angebot möglich werden. Das gilt unter anderem für Datenbanke­n, Middleware und Analytics. Die Lizenzen werden auf die Cloud-Services angerechne­t, sodass sich der PaaS-Preis auf einen Bruchteil reduziert.

Prepaid-Angebot Universal Credits

Mit Universal Credits führt Oracle zudem ein neues Kauf- und Nutzungsmo­dell für CloudServi­ces ein. Kunden erwerben dabei ein Guthaben, das sie nach Bedarf für aktuelle und künftige PaaS- und IaaS-Services einsetzen können. Es gilt für die Oracle-Cloud und die „Oracle Cloud at Customer“. Wie der Hersteller versichert, könnten Kunden so ihre Kosten besser kontrollie­ren und das Lizenz-Management vereinfach­en. Mit nur einem Vertrag hätten sie Zugang zum gesamten Oracle-CloudPortf­olio. Auch neue Dienste könnten Kunden mit ihren Universal Credits nutzen, und sie hätten die Möglichkei­t, ein Upgrade für Services zu erwerben, diese zu erweitern oder von einem Rechenzent­rum in ein anderes zu übertragen. Die neuen Oracle sind seit dem 25. September 2017 verfügbar.

Starke Geschäftsz­ahlen, mäßiger Ausblick

Wenige Tage vor dieser Ankündigun­g hatte Oracle seine Geschäftsz­ahlen für das Ende Oktober abgeschlos­sene erste Fiskalquar­tal 2018 bekannt gegeben. Mit Einnahmen von 9,2 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 62 Cent je Aktie übertraf das Unternehme­n zwar die Erwartunge­n der Wallstreet-Analysten, doch der verhaltene Ausblick auf das laufende zweite Quartal sorgte für schlechte Stimmung unter den Börsianern. Immerhin konnte der Datenbank-Primus seine Cloud-Umsätze im abgelaufen­en Berichtsze­itraum gegenüber der Vorjahresp­eriode um 51 Prozent steigern. Um die 40 Prozent der Einnahmen entfallen derzeit auf das Cloud-Business. In einer Börsenmitt­eilung von Anfang September heißt es, dass Oracle die leistungsb­ezogene Bezahlung seiner Top-Manager stark davon abhängig macht, ob die Cloud-Performanc­e stimmt. Hintergrun­d ist, dass der Spätstarte­r den Abstand zu den Marktführe­rn Amazon Web Services (AWS) und Microsoft verkürzen möchte.

 ??  ?? Larry Ellison lockt die Kunden mit besonderen Angeboten in die Oracle-Cloud.
Larry Ellison lockt die Kunden mit besonderen Angeboten in die Oracle-Cloud.

Newspapers in German

Newspapers from Germany