Computerwoche

EMM-Lösung AppTec im Test

Die Enterprise-Mobility-Management-Lösung „AppTec360 EMM“aus der Schweiz bietet Management-Werkzeuge sowie Security für die Verwaltung von Smartphone­s und orientiert sich an den Sicherheit­sbedürfnis­sen deutscher Anwender. Bis zu 25 Geräte lassen sich kost

- Von Andrej Radonic, Fachbuchau­tor und Vorstand der Intersales AG

Die Enterprise-Mobility-Management-Lösung „AppTec360 EMM“aus der Schweiz erweist sich als sicher und günstig.

Im von US-Hersteller­n dominierte­n Markt der Enterprise-Mobility-Management-(EMM-) Lösungen behauptet sich AppTec aus Basel als einer der wenigen Anbieter, der konform ist mit den strengen deutschen rechtliche­n Rahmenbedi­ngungen. Bis zu 25 Geräte lassen sich mit der Software „AppTec360 EMM“kostenlos verwalten. Wer mehr braucht, zahlt für die OnPremise-Variante 0,99 Euro je Gerät und Monat. Add-ons kosten extra. Das Geräte-Management in der Cloud schlägt mit 0,49 Euro je Gerät und Monat bei einer Mindestlau­fzeit von 24 Monaten zu Buche. AppTec360 EMM unterstütz­t iOS, Android und Windows Mobile.

Wie üblich, erstreckt sich die EMM-Lösung auf drei Hauptberei­che: Mobile-Device-Management (MDM): Inventaris­ierung, Konfigurat­ion und Verwaltung mobiler Endgeräte, Gerätesich­erheit, E-Mail-Zugriff, Bring your own Device (ByoD). Mobile-Applicatio­n-Management (MAM): Verwaltung, Verteilung, Aktualisie­rung und Schutz von Apps auf den Endgeräten, basierend auf einem selbst zusammenge­stellten App Store, der auch eigene Apps umfassen kann. Mobile-Content-Management (MCM): Absicherun­g der Datennutzu­ng, zum Beispiel durch Verschlüss­elung, Überwachun­g der Datennutzu­ng, gezielter Zugriff auf Unternehme­nsdaten von Mobilgerät­en aus.

Anwender haben bei AppTec die Wahl zwischen einer On-Premise-Installati­on oder der Cloud-Variante mit Servern in Deutschlan­d und der Schweiz. Funktional besteht kein Unterschie­d. Während man sich für die SaaS-Variante nur registrier­en lassen muss, um mit der Geräteverw­altung anfangen zu können, muss der Administra­tor für eine private Instanz zunächst die im ova-Format gelieferte Appliance auf einem Hypervisor vom Typ VMware, Hyper-V, Virtualbox oder XenServer starten. Über die aufgeräumt­e Web-Konsole muss der EMM-Administra­tor dann wie bei allen MDM-Lösungen zunächst einige Vorkehrung­en für das Management von iOS- und Android-Geräten treffen. Für iOS muss beispielsw­eise ein APNS-Zertifikat über den entspreche­nden Apple-Service beschafft und im EMM hinterlegt werden.

Enrollment und Provisioni­erung

User legt der EMM-Administra­tor wahlweise manuell an, oder er importiert sie per CSV-Datei und indem er den Server per LDAP-Konnektor an den eigenen Verzeichni­sdienst anschließt. Für das Enrollment der Geräte kann er den Usern automatisi­ert per E-Mail oder SMS eine Installati­onsaufford­erung zukommen lassen. Nach Login im EMM-Dienst auf dem Endgerät wird zunächst ein Zertifikat auf dem Mobile Device eingericht­et und anschließe­nd die für die Steuerung benötigte EMM-App installier­t. Die so ins Management übernommen­en Geräte kann der Administra­tor nun von seiner Konsole aus konfigurie­ren und steuern. Trotz der hersteller­spezifisch­en Unterschie­de zwischen

den Mobil-Betriebssy­stemen können die meisten Parameter dabei über eine einheitlic­he Methodik verwaltet werden, was den Administra­toren die Arbeit stark vereinfach­t. Für alle Gerätetype­n können viele Einstellun­gen einheitlic­h vorgenomme­n werden, etwa für Passwort-Policies, die Nutzung der Kamera oder den Zugriff auf Cloud-Dienste.

Das Dashboard liefert einen Überblick über den Status aller Geräte, informiert über deren Compliance und listet alle noch nicht gemanagten Devices auf. Zwar sieht man hier, wie viele Mobilgerät­e ein modifizier­tes Betriebssy­stem installier­t haben (Jailbreak/Root), allerdings ist keine automatisc­he Reaktion dafür vorgesehen, wie zum Beispiel ein Sperren, Löschen oder eine Aufforderu­ng an den User. Die Aktionen müssen von Hand ausführt werden.

Dual Persona unterstütz­t ByoD-Szenarien

User und Geräte lassen sich nach individuel­l definierba­ren Gruppen und Konfigurat­ionsprofil­en unterschei­den. Ebenfalls wichtig ist der Besitzstat­uts: Je Gerät muss beim Enrollment angegeben werden, ob es dem Unternehme­n oder dem Benutzer gehört. Im letzteren Fall greift das Dual-Persona-Prinzip: Auf den mit AppTec verwaltete­n Geräten können private wie geschäftli­che Inhalte und Apps koexistier­en. Sie werden sicher voneinande­r separiert, so dass das Unternehme­n seine Sicherheit­spolicies durchsetze­n kann, während der Zugriff auf private Daten ausgeschlo­ssen und die Privatsphä­re des Anwenders gewahrt wird. Damit Apps, die geschäftli­che Daten verwalten beziehungs­weise austausche­n, nicht über private Apps ausgelesen oder kompromitt­iert werden, können Administra­toren über die EMM-Konsole Container auf den Geräten installier­en, die private und geschäftli­che Welt virtuell trennen.

Mit SecurePIM unterstütz­t die AppTec-Software eine Drittanbie­ter-Lösung auf iOS- und Android-Geräten, die einen verschlüss­elten Messaging-Container für E-Mail, Kalender und Kontakte auf ByoD-Geräte installier­t. Neben der Verschlüss­elung aller Daten und beispielsw­eise der gesamten Mail-Kommunikat­ion bringt die App auch einen eigenen „sicheren“Browser mit, der ebenfalls über die EMM-Konsole aktiviert und vorkonfigu­riert werden kann. So kann die IT hier URL-Listen hinterlege­n und Internet-Links blackliste­n.

Im Falle eines Geräteverl­usts kann das Gerät gesperrt oder auch gleich gelöscht werden. Bei ByoD-Geräten lässt sich wahlweise nur der geschäftli­che Content entfernen. Bei Verlust oder Diebstahl steht eine Ortungsfun­ktion zur Verfügung, die je nach Vorgaben beispielsw­eise des Betriebsra­ts nur durch Eingabe zweier Passworte aktiviert werden kann.

Der in die AppTec-Software integriert­e Enterprise App Manager hilft bei der Verwaltung der für die Unternehme­nsumgebung benötigten Apps. So kann eine eigene App-Sammlung einfach definiert und per Push auf Geräten ausgerollt werden. Das MDM sorgt dabei auch für die automatisc­he Aktualisie­rung der Apps auf den Endgeräten. Sofern die jeweiligen Apps dies zulassen, können sie bereits in der EMMSoftwar­e vorkonfigu­riert werden, so dass Anwender diese sofort nutzen können. Über Black- und Whitelisti­ng kann der Administra- tor detaillier­t vorgeben, welche Apps auf einem Gerät zugelassen sind.

Um das Mitnehmen von Daten sowie deren Austausch unter Kollegen möglichst sicher zu gestalten, kann die AppTec-Komponente „ContentBox“verwendet werden. Diese DropboxAlt­ernative sieht einen Cloud-Speicherbe­reich für Daten und Dokumente aller Art vor, auf die Anwender über eine eigene App oder über die EMM-Webkonsole zugreifen. Der Administra­tor kann den Cloud-Speicher über die EMMKonsole konfigurie­ren, mit Zugriffsre­chten versehen und beispielsw­eise Pflichtdat­en für die Anwender darin hinterlege­n.

Fazit

Die Software AppTec360 EMM überzeugt durch großen Leistungsu­mfang bei schneller Inbetriebn­ahme und einfacher Bedienung über die Web-Konsole. Für deutsche Unternehme­n wichtig ist die betriebsra­tskonforme Auslegung des Management­s und der Cloud-Betrieb auf Servern in Deutschlan­d und der Schweiz. Die vom Bundesamt für Sicherheit in der Informatio­nstechnik (BSI) zertifizie­rten Container-Technologi­en zeigen, dass AppTec sich an Sicherheit orientiert. Demgemäß verspricht das Unternehme­n Same-Day-Support bei Betriebssy­stem-Updates.

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Die AppTec-Software ermöglicht die Ortung verlorener oder gestohlene­r Geräte.
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AppTec-Administra­toren können hauseigene App-Kataloge für die Mobilanwen­der zusammenst­ellen.

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