IBM erhöht die Rechenleistung seiner Quantencomputer und baut Ökosystem aus
Erste Detailinformationen über IBMs kommenden Quantencomputer „IBM Q“lassen eine Rechenleistung von 20 Qubits erwarten. Quanten-Computing unterscheidet sich fundamental von herkömmlicher Rechentechnik. Während im klassischen Modell einzelne Bits zwei Zustände – null und eins – einnehmen können, kann sich ein Qubit in vielen verschiedenen Zwischenzuständen befinden. Darüber hinaus lassen sich Qubits miteinander verbinden. Durch diese „Verschränkung“soll sich ein bis dato nicht erreichter Grad an Parallelisierung von Rechenaufgaben erreichen lassen und damit eine weit höhere ComputeLeistung insgesamt. Im Mai 2016 hatte IBM seinen ersten funktionierenden Quantencomputer präsentiert und interessierten Wissenschaftlern via OnlineZugang zum Experimentieren angeboten. Seitdem haben die Entwickler die Leistung des Systems kontinuierlich verbessert: von fünf über 16 auf nun 20 Qubits. Diese letzte Ausbaustufe soll bis Ende 2017 zur Verfügung stehen. Außerdem will der IT-Konzern bereits über einen Prototypen mit 50 Qubits verfügen.
„Diese jüngsten Fortschritte zeigen, dass wir schnell Quantensysteme und -werkzeuge zur Verfügung stellen können, die einen Vorteil bieten, wenn es darum geht, Proble- me außerhalb der klassischen Computermaschinen zu lösen“, sagte Dario Gil, Vice President für die Bereiche AI und IBM Q bei IBM Research. Mehrere funktionierende Quantensysteme zuverlässig zu betreiben und in Betrieb zu nehmen, sei noch vor wenigen Jahren nicht möglich gewesen. IBM zufolge haben bereits über 60.000 Anwender mehr als 1,7 Millionen Quantenexperimente durchgeführt. Zudem hätten sich weltweit Benutzer von über 1500 Universitäten, 300 Highschools und 300 privaten Einrichtungen registriert. Zu den Unternehmen, die große Hoffnungen in das Quanten-Computing setzen, gehört unter anderem Volkswagen.