Computerwoche

Software-defined Networking: Verizon will mehr vom deutschen Markt

In den USA kennt jeder den Netzgigant­en Verizon, in Deutschlan­d ist der Konzern noch ein schlafende­r Riese. Das neue Management um Stefica Divkovic will das ändern und vor allem im Bereich der IP-Vernetzung punkten.

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Wer kennt schon Oath? Es handelt sich um die vom amerikanis­chen TK-Riesen Verizon aufgekauft­en Geschäfte von Yahoo und AOL, die unter der Marke Oath zusammenge­führt wurden. Oath ist nur ein kleiner Teil des Geschäfts von Verizon: Der Konzern mit seinen über 163.000 Mitarbeite­rn und einem Jahresumsa­tz von 126 Milliarden Dollar betreibt ein großes Glasfaser- sowie – gemeinsam mit AT&T – das größte Mobilfunkn­etz in den USA. Rund 60 Prozent des weltweiten IP-Traffics gehen durch Verizon-Netze. Möglich wurde das, weil das Unternehme­n im Jahr 2005 MCI Worldcom übernommen hat.

Stefica Divkovic, bei Verizon seit einigen Monaten Geschäftsf­ührerin für die Region Deutschlan­d, Österreich und Schweiz (DACH), will dafür sorgen, dass Verizon auch im deutschspr­achigen Raum bekannter wird. Aufgrund seiner globalen Präsenz in den Bereichen Netze, Sprachtele­fonie und Profession­al Services sei der TK-Riese zwar in allen Dax-Unternehme­n angekommen, jetzt wolle man aber auch die „breite Masse“erreichen und dafür mehr in Vertrieb und Support investiere­n.

Megatrend Software-defined Networking

Zu den Hoffnungst­rägern im Konzern zählt der anhaltende Trend zu Software-defined Networking (SDN). Hier sei das nächste große Ding das „Applicatio­n Aware Networking“: Performanc­e, Kapazitäte­n und die Sicherheit von Anwendunge­n müssten so gesteuert werden, dass Unternehme­n ihre verfügbare Bandbreite optimal ausnutzen könnten. Bewegung erwartet Divkovic 2018 auch beim Thema IT-Sicherheit: Die Zukunft gehöre „einer Ende-zu-Ende gemanagten Sicherheit­sinfrastru­ktur für Netzwerke und Anwendunge­n“. Dabei spiele für große Konzerne die globale Reichweite des Dienstleis­ters eine wichtige Rolle, ebenso die Bereitscha­ft, sicherheit­srelevante Informatio­nen mit anderen Unternehme­n zu teilen. Außerdem wollten Firmen aus Compliance-Gründen die Effektivit­ät ihrer Sicherheit­smaßnahmen künftig genauer messen, damit Cyber-Risiken in die Bewertung von Unternehme­nsrisiken einfließen könnten.

Chancen durch Collaborat­ion

Chancen rechnet sich Verizon auch aus, weil Anwender immer höhere Anforderun­gen an die Qualität ihrer weltweiten digitalen Zusammenar­beit stellen. IP-basierte Telefonie sei nur der Anfang gewesen, im nächsten Schritt gehe es jetzt um eine einfache, nahtlose internatio­nale Zusammenar­beit auf allen Ebenen. Durch SDN ließen sich intelligen­tes DatenManag­ement und die Zusammensc­haltung von Telefonver­bindungen verschiede­ner Plattforme­n einfach erreichen.

Im Zusammenha­ng mit dem Megatrend Internet der Dinge (IoT) werde die größte Herausford­erung 2018 die Integratio­n des Endgeräte-Management­s in die GesamtIT-Struktur sein. Hier gelte es, die Organisati­on nicht zu überforder­n. Künstliche Intelligen­z und Robotertec­hnik eröffnen laut Verizon die Möglichkei­t, IoT-Deployment­s effizient zu managen und zu automatisi­eren.

„Die Zukunft gehört einer Ende-zu-Ende gemanagten Sicherheit­sinfrastru­ktur für Netzwerke und Anwendunge­n.“Stefica Divkovic, Geschäftsf­ührerin für die Region DACH bei Verizon

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