Projektleiter und Berater verlangen die höchsten Honorare
Die Leistungen von IT-Freiberuflern werden teurer: Nicht nur selbständige Softwareentwickler, auch Berater, Trainer und Qualitätssicherungsexperten fordern höhere Honorare als in den Vorjahren. Das ergab eine Analyse des Projektportals Gulp.
Einmal im Jahr wertet Gulp die Stundensatzforderungen der 90.000 IT-/Engineering-Freelancer in seiner Datenbank aus. Zum fünften Mal in Folge haben die Freiberufler ihre Forderungen um einen Euro erhöht. Sie sind nun bei durchschnittlichen 76 Euro in der Stunde angelangt.
Vor allem Projektleiter und Berater verlangen überdurchschnittlich hohe Honorare, derzeit 84 beziehungsweise 81 Euro. Zum ersten Mal liegen auch die Trainer mit Stundensätzen von 80 Euro über dem Durchschnitt. Den zweitgrößten Sprung haben im Vergleich zu 2013 die Qualitätssicherungs-Experten von 67 auf nun 70 Euro gemacht. Die Entwickler haben ihre Forderung von 70 auf 71 Euro angehoben. Unverändert bleiben die Forderungen der Administratoren (61 Euro).
Spezialisten in der Altersgruppe von 45 bis 50 Jahren fordern die höchsten Stundensätze: 79 Euro – und damit drei Euro über dem aktuellen Durchschnitt. Freelancer bis 60 Jahren liegen genau im Schnitt und ihre Kollegen über 60 mit 75 Euro nur einen Euro darunter.
Wie viel Berufserfahrung braucht ein IT-Freelancer? Je mehr, desto besser – jedenfalls, was das Ho- norar betrifft. Ab 25 Jahren Erfahrung liegen die Stundensatzvorstellungen über dem Durchschnitt. Selbständige, die länger dabei sind, stellen mit Stundensätzen von 79 Euro die höchsten Rechnungen aus. Sie haben in den vergangenen Jahren kontinuierlich draufgesattelt.
Ob ein Freiberufler seine Honorarforderung durchsetzen kann, hängt von der Nachfrage der Projektanbieter ab. Laut Gulp liegt der initial angebotene Stundensatz derzeit im Schnitt bei 73 Euro und damit drei Euro unter der durchschnittlichen Forderung der freiberuflichen Experten. Dementsprechend falle die direkte Gegenüberstellung von Forderung und Nachfrage nach Altersgruppen aus: Projektanbieter hätten es gerne ein wenig günstiger. Gulp bilanziert: „In fast allen Altersgruppen liegt das kontaktierte Honorar unter der Forderung. Bei den Spitzenreitern, den 45- bis 50-Jährigen, ist der kontaktierte Stundensatz um zwei Euro niedriger und liegt bei 77 Euro.“Spielraum gebe es aber anscheinend bei den jüngeren Freelancern: „Selbständige IT-Experten unter 35 Jahren fordern im Schnitt weniger, als die Projektanbieter zu zahlen bereit wären.“