Karl-Heinz Streibich übergibt Chefsessel bei der Software AG an Geschäftsführer von IBM Watson IoT
Karl-Heinz Streibich, Vorstandsvorsitzender der Darmstädter Software AG, hat zum letzten Mal die Jahresergebnisse seines Unternehmens vorgestellt. Im Sommer wird der 65-Jährige altersbedingt sein Amt niederlegen. Als Nachfolger hat der Aufsichsrat Sanjay Brahmawar bestellt, der sein Amt zum 1. August 2018 antreten soll. Er ist derzeit noch als Geschäftsführer bei IBM Watson Internet of Things am Standort München aktiv. Dort verantwortet er den weltweiten Softwareumsatz mit Fokus auf Datenanalyse und künstliche Intelligenz.
In die Fußstapfen Streibichs zu treten dürfte nicht einfach werden. Der einstige T-Systems-Manager, der die Geschicke des zweitgrößten deutschen Softwarehauses seit 2003 lenkt, hat das Unternehmen zunächst saniert und dann in neue Wachstumsfelder geführt. In Streibichs Amtszeit fallen unter anderem die Übernahmen von Webmethods, IDS Scheer, Terracotta und Alfabet. Ein großer Schritt in den Zukunftsmarkt Industrie 4.0 war die Gründung der IoT-Plattform Adamos für den Maschinenbau, an der neben den Darmstädtern DMG Mori, Dürr, Zeiss und ASM PT beteiligt sind. Insofern passt die Wahl von Brahmawar als Nachfolger: Die Software AG hat das Internet of Things als wichtigsten Zukunftsmarkt ausgemacht. Die Geschäftszahlen der Darmstädter für 2017 können sich sehen lassen. Die Software AG nahm bei ungünstigen Währungsbedingungen 879 Millionen Euro ein und übertraf damit das Vorjahresergebnis um sieben Millionen Euro. Der Nettoertrag belief sich auf 177 Millionen Euro, im Jahr zuvor waren noch 180 Millionen Euro zu Buche gestanden.
Die Digitalsparte „Digital Business Platform“brachte mit 455 Millionen Euro mehr als die Hälfte der Einnahmen in die Kasse. Das Datenbankgeschäft „Adabas & Natural“ist mit Einnahmen von 224 Millionen Euro leicht rückläufig, aber hochprofitabel.