Dell-Insider plaudern über Szenarien zur Senkung der Schulden- und Steuerlast
Für kreative Finanzmanöver ist Michael Dell bekannt. Jetzt soll er einem Bericht von „CNBC“zufolge sein Meisterstück planen. Wie der Sender aus Insiderkreisen erfahren haben will, denkt Dell darüber nach, sein Unternehmen in einem „Reverse Merger“an die eigene Softwaretochter VMware zu verkaufen, die sich zu 80 Prozent in Dell-Besitz befindet. Mit diesem Schachzug könnte der IT-Riese ohne großen Aufwand und ohne ein formales Listing an die Börse zurückkehren.
Dell hatte 2015 in einer beispiellosen Transaktion für 67 Milliarden Dollar den IT-Konzern EMC gekauft, und damit auch dessen Softwaretochter VMware mehrheitlich er- worben. VMware bringt heute einen Börsenwert von rund 60 Milliarden Dollar auf die Waage, allerdings ging der Aktienkurs nach Bekanntwerden der Spekulationen deutlich zurück.
CNBC berichtet, dass diese Option nur eine von mehreren sei. Denkbar seien auch ein klassischer Börsengang von Dell sowie diverse Akquisitionsszenarien. Zuvor hatte bereits die Nachrichtenagentur „Bloomberg“berichtet, Michael Dell plane ein Comeback an die Börse, nachdem er sein Unternehmen im Jahr 2013 mit Unterstützung von Silverlake Partners zurückgekauft und privatisiert hatte. Bloomberg schreibt weiter, Dell denke ebenfalls darüber nach, die ausstehenden 20 Prozent der Anteile von VMware zu erwerben oder – in einem weiteren Szenario – die Cloud-Tochter Pivotal Software an die Börse zu führen.
Ende 2017 hatte Dell-Manager Tom Malone in einem Interview mit dem „Wall Street Journal“gesagt, die von US-Präsident Donald Trump geplanten Steuerreformen würden sich auf hochverschuldete Unternehmen wie Dell „verheerend“auswirken. Die Zinsen auf diese Verbindlichkeiten, immerhin 52,2 Milliarden Dollar, könnten nur noch in einem deutlich geringeren Maße steuerlich abgesetzt werden. Das ist wohl der Grund, warum im texanischen Headquarter derzeit die Köpfe rauchen.