US-Justiz und Börsenaufsicht ermitteln: Hat Apple ältere iPhone-Modelle aus geschäftlichem Interesse ausgebremst?
Nachdem Apple eingestanden hat, ältere iPhone-Modelle mit schwacher Akkuleistung via iOS-Update in der Performance zu drosseln, um Abstürze zu verhindern, gab es einen Aufschrei in den Medien und unter den Anwendern. Versucht der Konzern, sein Neugeschäft anzukurbeln, indem er ältere Modelle ausbremst?
Laut Apple kann davon keine Rede sein: „Wir würden nie etwas tun, das den Lebenszyklus eines AppleProdukts absichtlich verkürzt oder die Nutzererfahrung beeinträchtigt, um den Verkauf neuer Geräte anzukurbeln“, teilte das Unternehmen mit. So richtig glaubwürdig finden das weder das amerikanische Justizministerium noch die US-Börsenaufsicht: Die Behörden haben Untersuchungen eingeleitet, um herauszufinden, ob Apple gegen Gesetze verstoßen und Anleger getäuscht hat.
Apple hatte erklärt, die bewusst herbeigeführte Performance-Senkung sei kein Fehler, sondern ein Feature, mit dem man die Lebensdauer betagter Geräte mit altersschwachen Akkus verlängern wolle. Nutzer von iPhone 6, iPhone 6s und iPhone SE hätten immer wieder erlebt, dass sich ihre Geräte ohne Vorwarnung abschalteten. Das habe man mit dem vorsichtigen Glätten von Leistungsspitzen unterbinden wollen. Warum aber hat der Konzern seinen Kunden den negativen Einfluss des Be- triebssystem-Updates verheimlicht? Kritiker meinen, das sei bewusst geschehen, um das Neugeschäft zu beflügeln. Dazu passt, das Apple den Usern von iPhone und iPad, anders als Mac-Nutzern, keine Diagnosemöglichkeiten für ihre Akkus zur Verfügung stellt.
Apple hat sich für die Vorkommnisse entschuldigt. iPhone-Nutzer sollen mit iOS-Version 11.3 demnächst den Zustand ihrer Batterien prüfen und ein willkürliches Abschalten ihrer Geräte verhindern können. Außerdem können Anwender älterer Modelle das ganze Jahr über ihre Akkus zum Sonderpreis von 29 Euro (vormals 89 Euro) erneuern lassen.