Bachelor oder Master?
Softwareentwickler sollten mindestens einen Bachelor-Abschluss vorweisen können. Berater, Analytics-Spezialisten und künftige IT-Manager brauchen einen Master-Abschluss, zeigt eine Marktanalyse.
Softwareentwickler sollten mindestens einen Bachelor-Abschluss vorweisen. Berater, Analytics-Spezialisten und künftige IT-Manager brauchen hingegen einen Master-Abschluss, so eine Marktanalyse.
Den größten Bedarf an IT-Fachkräften gibt es derzeit im Bereich der IT-Sicherheit. Das zeigt eine Studie, die Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services umgesetzt hat. 73 Prozent der Befragten haben demnach die Stelle eines „ITSicherheitsberaters“geschaffen oder planen dies. Mit deutlichem Abstand folgen die Professionen des„Cloud Engineers“(36 Prozent) und des „Digital Marketing Managers“(24 Prozent).
Mit den veränderten Anforderungen der Unternehmen müssen sich auch die Unternehmensund IT-Beratungen umstellen. Frank Karcher, Personalchef von Tata Consultancy Services (TCS), sieht unter anderem die kürzere Taktung von Projekten und die gestiegenen Erwartungen der Kunden als Herausforderungen. TCS arbeite daher schon lange mit agilen Entwicklungsmethoden wie Scrum. Die Weiterbildung der Mitarbeiter sieht der Personaler als Muss: „Wir trainieren regelmäßig unsere Mitarbeiter, denn die Jobprofile verändern sich mit der Digitalisierung massiv.“
Wer eine Laufbahn als Softwareentwickler anstrebe, sollte mindestens einen Bachelor-Abschluss mitbringen, wer das Berufsziel Beratung, IT-Management oder Analyst hat, sollte über einen Master-Abschluss verfügen. Erst beim Arbeitgeber vertiefen die Spezialisten dagegen ihr Detailwissen zu beispielsweise Analytics, Big Data oder Internet of Things (IoT).
Mobile Endgeräte und Fortbildungen für alle
Die Studie zeigt, dass die meisten Unternehmen großzügig sind, wenn es um die Ausstattung mit Technik geht oder die Bewilligung von Fortbildungsmaßnahmen. Auch der Arbeitsalltag verändert sich rasant: Die Unternehmen ermöglichen mehrheitlich flexible Arbeitszeitmodelle und Home Office oder denken über besondere Karrierewege nach, um ihr Personal zu halten. Gleichzeitig wird das Arbeiten so angenehm wie möglich gestaltet: Mit virtuellen MeetingFormaten sorgen mehr als zwei Drittel der Unternehmen dafür, dass die Reisetätigkeiten nicht überhandnehmen.
Begeisterung kann Erfahrung ersetzen
Wie weit das Entgegenkommen gehen kann, zeigt das Beispiel SAP. Wie Personalchef Cawa Younosi ausführt, haben die Walldorfer ihr Teilzeitarbeitsmodell komplett erneuert. Wer heute wegen einer Elternzeit oder aus anderen privaten Gründen seine Stundenzahl reduziert, kann später problemlos zur ursprünglichen Stundenzahl zurückkehren. Diese Flexibilität des Arbeitgebers komme bei den Mitarbeitern sehr gut an, schwärmt Younosi. Auch das neue Karrieremodell „Co-Leadership“ist ein Erfolg: Dabei teilen sich Tandems aus erfahrenen und neueren Mitarbeitern Management-Aufgaben, um sich gegenseitig zu entlasten und Fehlerquoten zu senken.
SAP beschäftigt weltweit mehr als 90.000 Mitarbeiter. Alleine im vergangenen Jahr wechselten rund 8000 Mitarbeiter innerhalb des Unternehmens ihre Stelle. Mehr als 1000 IT-Profis aus aller Welt heuerten bei SAP in Deutschland an. „Für neue Aufgaben wie Machine Learning, Data Scientist oder Internet of Things suchen wir Berufserfahrene“, so Younosi. Doch weil die Themen noch so neu seien, gebe es wenige Experten. Deshalb zähle auch die Begeisterung der Bewerber für diese Themen. SAP investiere rund 190 Millionen Euro pro Jahr in interne Trainings.