US-Präsident Trump verhindert feindliche Qualcomm-Übernahme durch Broadcom
Stolze 117 Milliarden Dollar hatte der in Singapur ansässige Chipgigant Broadcom für den USRivalen Qualcomm geboten. Mit einem seiner berüchtigten Präsidialerlasse hat US-Präsident Donald Trump die geplante feindliche Übernahme nun unterbunden, noch bevor die Aktionäre von Qualcomm entscheiden konnten.
Trump glaubt, dass der asiatische Großkonzern durch eine Kontrolle von Qualcomm „Maßnahmen ergreifen könnte, die die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten zu beeinträchtigen drohen“. Die „New York Times“(NYT) sieht in dem Verbot indes einen weiteren Hinweis auf die Entschlossenheit des US-Präsidenten, den einge- schlagenen Weg des Protektionismus weiterzuverfolgen. Trump hatte zuletzt eine ganze Reihe von Maßnahmen eingeleitet, darunter auch die Schutzzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte, mit denen er die heimischen Industrien schützen und den Einfluss ausländischer Unternehmen auf die amerikanische Wirtschaft eindämmen will.
Frühe Einmischung
Ungewöhnlich ist das Verhalten des Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS), das normalerweise hinter verschlossenen Türen arbeitet und seine Empfehlungen erst abgibt, wenn eine Übernahme offiziell angekündigt wurde. Das ist hier nicht der Fall, Broadcom hatte lediglich ein Gebot abgegeben. Dennoch empfahl die Behörde noch während der Prüfung, die Fusion wegen einer potenziellen Gefährdung der nationalen Sicherheit abzulehnen. Qualcomm sei mit seiner Wireless-Chip-Technologie und seinen Lizenzen zu gegenwärtigen und künftigen Technologien (5GMobilfunk) zu wichtig für die nationale Sicherheit.
Broadcom hat angesichts des Gegenwinds seitens der US-Regierung seinen Übernahmeversuch nun auch offiziell abgeblasen. Die Offerte wie auch die Nominierungen für den Verwaltungsrat von Qualcomm wurden zurückgezogen, teilte das Management mit.